Wettbewerbsfähigkeit

Unter Wettbewerbsfähigkeit versteht das WIFO die Fähigkeit eines Wirtschaftssystems, unter sich ständig ändernden und neu zu gestaltenden Rahmenbedingungen dauerhaft hohe Realeinkommen zu erwirtschaften sowie die sozialen und ökologischen Lebensbedingungen zu verbessern. Empirische Befunde über Stärken und Schwächen von Regionen und Standorten sind wichtige Indikatoren für den Erfolg von Wirtschaftspolitik und verweisen zugleich auf Reformbedarf.

Einen umfassenden Überblick über die Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltige Entwicklung Österreichs im internationalen Vergleich liefert ein im Verlag Springer erschienenes Buch der WIFO-Ökonom:innen Michael Peneder, Benjamin Bittschi, Anna Burton, Angela Köppl und Thomas Url.

Dimensionen der Wettbewerbsfähigkeit

Zwischen den verschiedenen Dimensionen der Wettbewerbsfähigkeit bestehen sowohl Synergien als auch Zielkonflikte. Damit langfristige Ziele nicht zugunsten kurzfristiger Aspekte vernachlässigt werden, erfordert Wettbewerbsfähigkeit die Berücksichtigung unterschiedlicher Zeithorizonte:

  • Kurzfristig steht die Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Rahmenbedingungen im Vordergrund. Ungleichgewichte sollen vermieden und die makroökonomische Stabilität gewahrt werden. Typische Indikatoren sind z. B. der reale effektive Wechselkurs, die Lohnstückkosten, die Inflation oder die Leistungsbilanz. Zu den wichtigsten makroökonomischen Steuerungsfaktoren gehören die Geld-, Fiskal- und Lohnpolitik.
  • Mittelfristig geht es um die Dynamik des Wirtschaftssystems, die sich sowohl im Produktivitätswachstum als auch in den Zielen der Vollbeschäftigung, hoher Marktanteile im Export oder einerVerbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz ausdrückt. Zu den wichtigsten Determinanten zählen Innovation und Investitionen, Internationalisierung sowie Wettbewerb und Regulierung.
  • Langfristig steht die Lebensqualität im Mittelpunkt. Vorrangige Ziele sind nachhaltig hohe Realeinkommen, Inklusion und soziale Teilhabe sowie die Verbesserung der natürlichen Umwelt, wobei vor allem wettbewerbsrelevante Aspekte im Vordergrund stehen (z. B. Ressourceneffizienz oder das Sozialsystem als Produktivfaktor).

Eine besondere Herausforderung besteht darin, die Umsetzung dieser Ziele trotz unterschiedlicher Zeithorizonte gleichzeitig voranzutreiben.

Schlüsselpublikationen zum Thema "Wettbewerbsfähigkeit"
WIFO Working Papers
18.09.2025
Firm Level Evidence from Austrian Microdata
Fertigstellung: September 2025
Projektpartner: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, Centraal Bureau voor de Statistiek, Istituto Nazionale di Statistica, Lunaria Associazione di Promozione Sociale e Impresa Sociale, United Nations University – Maastricht Economic and Social Research Institute on Innovation and Technology, Fondation Nationale des Sciences Politiques, Scuola superiore Sant'Anna, Statistik Austria, University College London, Universität Ljubljana, Universität Tartu, Katholieke Universiteit Leuven, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Universität Bielefeld
Projektauftraggeber:in: Europäische Kommission, Rahmenprogramm
Fachpublikation: WIFO Working Papers
JEL-Code: D22, D24, D25
Studie
27.05.2025
Stärken-Schwächen-Profil bei Schlüsseltechnologien
Fertigstellung: Mai 2025
Projektauftraggeber:in: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, Rat für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung
Gemeinsame Veranstaltung von WIFO, Wirtschaftsuniversität Wien und Bundeswettbewerbsbehörde
21.11.2024
Ageing
Digitale Transformation
Europäische Integration und globale Governance
Grüne Transformation und Energiesysteme
Konjunktur und Prognosen
Lieferketten
Verteilung