Die regionalwirtschaftlichen Wirkungen Internationaler Organisationen in Österreich
Diese Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), im Auftrag des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA), analysiert die ökonomischen Effekte der Internationalen und Quasi-Internationalen Organisationen – einschließlich diplomatischer Vertretungen, internationaler Schulen und Veranstaltungen – in Österreich. Sie aktualisiert frühere Untersuchungen des Instituts für Höhere Studien (IHS) aus den Jahren 2018 und 2020 und zeigt, dass der jährliche Wertschöpfungseffekt in Österreich im Jahr 2023 rund 1,7 Mrd. € beträgt. Dies entspricht einem Anstieg von über einem Viertel gegenüber der Vorgängerstudie. Zudem sichern die betrachteten Organisationen und Aktivitäten rund 16.100 Vollzeitäquivalente an Arbeitsplätzen in Österreich, ein Anstieg von knapp 4%. Werden die Beschäftigungseffekte anhand der verbundenen Beschäftigungsverhältnisse gemessen, so ergibt sich eine Gesamtzahl von etwa 19.800 gesicherten Arbeitsplätzen, was 4,5% mehr ist als in der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2020 und knapp ½% aller Erwerbstätigen in Österreich entspricht. Da die Betriebsausgaben und Gehälter größtenteils durch Zahlungsströme aus dem Ausland finanziert werden (und somit keine andere Nachfrage in Österreich verdrängen), bewirken diese Effekte eine Erhöhung der österreichischen Wirtschaftsleistung.
Der größte wirtschaftliche Effekt ist in Wien zu verzeichnen, da die meisten Internationalen und Quasi-Internationalen Organisationen in der Hauptstadt ansässig sind. Daher entfallen fast 67% der Wertschöpfungseffekte 2023 auf Wien, gefolgt von Niederösterreich mit ungefähr 14,5%. Die übrigen Bundesländer verzeichnen 2023 etwa 325 Mio. € an Wertschöpfung in Verbindung mit Internationalen und Quasi-Internationalen Organisationen. Die öffentlichen Einnahmen aus Steuern und Abgaben durch die Internationalen Organisationen belaufen sich im Jahr 2023 auf etwa 785 Mio. €, wobei die Steuerbefreiungen der Organisationen und ihrer Beschäftigten berücksichtigt werden.
Den positiven wirtschaftlichen Effekten stehen auch Kosten gegenüber – Ausgaben für Umsatzsteuerrefundierungen, Mietzuschüsse, Sicherheitsmaßnahmen und weitere finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand. Diese Kosten sind nur zum Teil betragsmäßig bekannt; der wohl größte Aufwand besteht im Bereich der Sicherheit, ist hier aber kaum abschätzbar. Die Größenordnung der positiven Wirkungen ist jedoch so hoch (und die quantifizierbaren Kosten so gering), dass eine Kosten-Nutzen-Rechnung mit Sicherheit eine höchst positive Bilanz aufweisen würde.