Regionale Wirtschaftsentwicklung: Bundesländer kämpfen mit anhaltender Konjunkturschwäche
Industrie- und Bauwirtschaft in der Krise, mit heterogenen Entwicklungen in den Bundesländern
Die Industrieproduktion (nominell) sank in Österreich im II. Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr um 4,6%. In Oberösterreich, einem der Zentren der Sachgütererzeugung, brach die abgesetzte Produktion um 9,4% ein. Ähnlich stark betroffen ist Kärnten (–7,7%), wo die Elektronikbranche den regionalen Rückgang dominiert. Demgegenüber verzeichnete Salzburg einen Zuwachs von 4,8%, der vor allem von der Getränkeherstellung getragen wurde. Die Baukonjunktur befindet sich weiterhin im Abwärtstrend: Im II. Quartal 2024 sank die abgesetzte Produktion in Österreich um 2,3%. Die Aussichten bleiben angesichts der anhaltenden Investitionszurückhaltung verhalten.
Tourismuswirtschaft in den Bundesländern
Die regionale Entwicklung der Nächtigungen im Tourismus zeigt auch in der Sommersaison ein sehr heterogenes Bild: Nur vier Bundesländer verzeichneten Zuwächse bei den Sommernächtigungen im Vergleich zum Vorjahr (Mai bis September 2024: Wien +7,8%, Burgenland +2,7%, Steiermark +0,9%, Oberösterreich +0,8%). In Wien wurde damit ein neuer Höchstwert erreicht. In den Bundesländern Salzburg und Niederösterreich blieb die Nachfrage um jeweils 1,8% unter dem Vorjahresniveau, in Kärnten um 1,2%, in Vorarlberg um 0,8% und in Tirol um 0,3%.
Regionale Arbeitsmarktkonjunktur von sektoraler Ausrichtung geprägt
Die Rezession belastet weiterhin den österreichischen Arbeitsmarkt. Im III. Quartal 2024 wuchs die Beschäftigung in Österreich nur noch um +0,2% gegenüber dem Vorjahr. Dabei zeigten sich deutliche regionale Unterschiede: Während Wien, Salzburg und Tirol Beschäftigungszuwächse verzeichneten, schrumpfte die Beschäftigung in Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark spürbar. Die unterschiedliche sektorale Ausrichtung der Bundesländer verstärkt diese Disparitäten: Die Industriebundesländer leiden unter der Schwäche der Sachgütererzeugung und der Bauwirtschaft, während der öffentliche Dienstleistungssektor Beschäftigung aufbaut. Der Anstieg der Zahl der Arbeitslosen fiel im III. Quartal mit 10,3% allerdings etwas geringer aus als im Vorquartal.