19.01.2024

Negative Konsequenzen hoher Wohnkostenbelastung

WIFO-Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Salzburg
Die hohen Wohnkosten im Bundesland Salzburg machen sich zusehends als Belastung für den Wirtschaftsstandort bemerkbar. Arbeitskräfte wandern in andere österreichische Regionen ab, die große Zahl an offenen Stellen kann nicht besetzt werden. Wohnkosten werden immer mehr zum Standortfaktor.

Eine am 18. Jänner 2024 präsentierte WIFO-Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Salzburg untersucht den Effekt der hohen Wohnkostenbelastung auf den Wirtschaftsstandort Salzburg. Für potenziell Beschäftigte ist das Einkommen nach Abzug der Wohnkosten in vielen Salzburger Regionen geringer als in vergleichbaren Regionen anderer Bundesländer.

Ein Schwerpunkt der Studie beschäftigt sich mit der Frage, welche Folgen die ungünstige Wohnkostensituation für den Salzburger Wirtschaftsstandort hat. Besonders deutliche Effekte zeigen sich in Bezug auf die Arbeitskräfte, wo sich über die letzten 20 Jahre ein deutlich negativer Binnenwanderungssaldo kumuliert hat.

Einzigartig im Bundesländervergleich ist dabei besonders auch die starke Abwanderung aus der Salzburger Kernzone. Die hohen Wohnkosten in den arbeitsreichen Zentren veranlassen zudem die Haushalte, über Pendelbewegungen ihre Wohnkosten zu reduzieren.

Auf Unternehmensebene passt die geringe Arbeitskräftemobilität zur unterdurchschnittlichen Unternehmensdynamik, aber auch den offenen Stellen. Besonders Tätigkeiten in Branchen mit unterdurchschnittlichen Einkommen können in Salzburg schwer besetzt werden. Unternehmen scheinen in diesen Branchen auch häufiger gezwungen zu sein, die Wohnkostenprobleme über die Bereitstellung von Dienstwohnungen zu kompensieren.

 

Studie
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