
Forschungs-, Technologie- und Innovationsstrategie: Prioritäten setzen
Künstliche Intelligenz, Lieferkettenschwierigkeiten im Zuge der COVID-19-Pandemie, der Angriff Russlands auf die Ukraine, hohe Inflation, die Wahl einer Regierung in den USA, die stark auf internationale Abschottung setzt – all diese Punkte führen zu neuen Herausforderungen für FTI-Aktivitäten in Österreich, obwohl sich die wirtschaftliche Lage und die öffentliche Finanzierungskapazität stark verschlechtert haben. In der zweiten Halbzeit sollten die Anstrengungen daher auf Kernherausforderungen ausgerichtet werden, um den Nutzen öffentlicher Mittel zu maximieren.
Die Wirkung der eingesetzten öffentlichen Mittel sollte durch Evaluierungen, strukturelle Reformen und eine verstärkte Mobilisierung privater Mittel erhöht werden. "Österreich gibt seit mehr als zehn Jahren mehr für Forschung und Entwicklung aus als die führenden EU-Länder, erreicht aber nicht deren Leistungsniveau", so Studienkoordinator Jürgen Janger (WIFO).
Unter den strukturellen Kernherausforderungen sieht das Autor:innenteam die Förderung von Humanressourcen mit besonderem Blick auf Gender und MINT, die Verbesserung der Exzellenz des Forschungssystems z. B. durch strukturelle Reformen der Universitäten und die Erhöhung privater Risikokapitalinvestitionen. Eine spezifische Kernherausforderung ist die Unterstützung der Erforschung, Anwendung und Diffusion von Schlüsseltechnologien, insbesondere Künstliche Intelligenz und "Green Tech" für die Bewältigung des Klimawandels. Als Evidenzbasis für Reformen bietet sich eine breite Evaluierung des gesamten FTI-Systems an.
Publikationen
- Jürgen Janger
- Julia Bock-Schappelwein
- Werner Hölzl
- Agnes Kügler (WIFO)
- Bernhard Dachs
- Katja Lamprecht
- Cornelia Reiter
- Karl-Heinz Leitner (AIT)
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