04.02.2025

Zölle der USA treffen Nordamerika wirtschaftlich hart

Auch Wirtschaft der USA spürbar belastet – leichte BIP-Rückgänge in China
Die von der Trump-Regierung verhängten neuen Handelszölle gegen China, Kanada und Mexiko führen zu signifikanten wirtschaftlichen Belastungen in Nordamerika und globalen Wachstumsdämpfern. Simulationen des KITE-Modells zeigen, dass die kurzfristigen Auswirkungen dieser Maßnahmen insbesondere Mexiko und Kanada hart treffen, aber auch die Wirtschaft der USA spürbar belasten.

Im ersten Schritt führten die Zölle der USA in Höhe von 10% auf alle Importe aus China und die chinesischen Gegenmaßnahmen auf 80 aus den USA importierten Produkte zu einem leichten Rückgang des chinesischen BIP (–0,16%) und einem negativen Effekt auf die Wirtschaft der USA (–0,11%, rund 35 Mrd. $). Während Kanada und Mexiko von diesen ersten Maßnahmen noch kaum betroffen waren, zeigt das zweite Szenario drastischere Konsequenzen: Die zusätzlichen Zölle der USA in Höhe von 25% auf alle Importe aus Kanada und Mexiko sowie die Gegenmaßnahmen dieser Länder, die zunächst für die nächsten 30 Tage ausgesetzt wurden, führen zu erheblichen Wirtschaftseinbußen.

Den Simulationen zufolge wird Mexiko mit einem Rückgang des realen BIP von –4,6% am stärksten betroffen sein, aber auch Kanada verzeichnet mit –2,97% deutliche Einbußen. Die USA selbst erleben einen signifikanten Rückgang von –0,45%, da höhere Importkosten die Produktion verteuern und Konsumentenpreise steigen. Das entspricht einem Verlust von rund 131 Mrd. $ – so viel wie das BIP der Slowakei. Weltweit sinkt das Produktionsniveau um –0,24%, während die EU nur geringfügig profitieren kann (+0,03%).

"Die wirtschaftlichen Folgen dieser Eskalation sind erheblich und könnten langfristig zu tiefen Störungen der nordamerikanischen Handelsbeziehungen führen", erklärt Hendrik Mahlkow, Handelsexperte des WIFO. Während China relativ begrenzte Einbußen hinnehmen muss, droht Nordamerika eine schwere wirtschaftliche Belastung.

Angesichts der wachsenden Unsicherheit für Unternehmen und Investoren ist unklar, ob Verhandlungen neue Handelslösungen bringen oder die Eskalation anhält. Die EU und andere Handelspartner beobachten die Entwicklung genau, da weitere protektionistische Maßnahmen nicht ausgeschlossen werden können.

Dr. Hendrik Mahlkow
Industrie-, Innovations- und internationale Ökonomie