26.05.2025

50%-Zölle der USA auf EU-Importe würden Österreichs BIP um 0,68% senken

Der Wert liegt leicht über dem EU-Durchschnitt von 0,66%
Am 23. Mai 2025 kündigte der Präsident der USA Donald Trump an, ab dem 1. Juni 2025 Strafzölle in Höhe von 50% auf alle Importe aus der EU zu erheben. Diese Maßnahme ist Teil einer Eskalation im transatlantischen Handelskonflikt, nachdem Verhandlungen zwischen den USA und der EU ins Stocken geraten waren. Mittlerweile hat Donald Trump angekündigt, die vorgesehenen Zölle bis zum 9. Juli 2025 auszusetzen.

Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) hat mithilfe des KITE-Handelsmodells die potenziellen Auswirkungen dieser angekündigten Zölle auf die österreichische Wirtschaft simuliert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Österreichs Exporte in die USA um etwa 29% zurückgehen könnten. Trotz eines erwarteten leichten Rückgangs des Preisniveaus um 2,9% – welcher die Konsument:innen entlastet – wird ein Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion um 0,68% prognostiziert. Der Wert liegt leicht über dem EU-Durchschnitt von 0,66%.

"Die Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und der EU kommt zur Unzeit", sagt Hendrik Mahlkow, Handelsexperte am WIFO. "Sie bremst die österreichische Exportwirtschaft und verstärkt globale Unsicherheiten", so Mahlkow weiter. Das WIFO empfiehlt, kurzfristig Unterstützungsmaßnahmen für besonders betroffene Unternehmen zu prüfen – wenn es zu keiner Einigung zwischen den USA und der EU kommen sollte – und langfristig auf eine Diversifizierung der Exportmärkte zu setzen. Eine belastbare europäische Handelspolitik sei in diesem Umfeld wichtiger denn je.

Dr. Hendrik Mahlkow
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