27.02.2023

Weiterhin gedämpfte Konjunkturerwartungen

Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests vom Februar 2023

Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen im Februar eine leichte Verschlechterung der Konjunkturbeurteilungen der österreichischen Unternehmen. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit 5,6 Punkten (saisonbereinigt) 0,8 Punkte unter dem Wert des Vormonats (6,4 Punkte). Der Rückgang ist vor allem auf die Abschwächung der Konjunkturindikatoren in der Bauwirtschaft und den Dienstleistungen zurückzuführen, während sich die Konjunkturindikatoren in der Sachgütererzeugung auf niedrigem Niveau verbesserten. Die unternehmerischen Erwartungen signalisieren eine Fortsetzung der konjunkturellen Seitwärtsbewegung in den nächsten Monaten. Die Kreditnachfrage der Unternehmen stieg im Februar an, jedoch schätzen die Unternehmen die Bereitschaft der Banken zur Kreditvergabe wie bereits im Herbst restriktiver ein als in den Vorjahren.

Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen ging im Februar leicht zurück (–0,3 Punkte), notierte aber mit 11,1 Punkten weiter im positiven Bereich. In der konjunkturell besonders reagiblen Sachgütererzeugung gewann der Lageindex aber 1,2 Punkte gegenüber dem Vormonat und stieg mit 3,6 Punkten etwas weiter knapp in den positiven Bereich. In der Bauwirtschaft verlor der Lageindex 2,6 Punkte, notierte jedoch mit 15,2 Punkten weiterhin deutlich über der Nulllinie. In den Dienstleistungsbereichen verlor der Index 1,1 Punkte gegenüber dem Vormonat, signalisiert aber mit einem Wert von 16,0 Punkten nach wie vor zuversichtliche Konjunktureinschätzungen. Im Einzelhandel stieg der Lageindex um 0,6 Punkte auf 2,8 Punkte und notierte wie im Vormonat knapp im positiven Bereich.

Der Index der unternehmerischen Erwartungen der Gesamtwirtschaft verlor im Februar 1,0 Punkte und notierte mit 0,3 Punkten nahe an der Nulllinie, welche negative von positiven Konjunkturerwartungen trennt. Im Einzelhandel verlor der Erwartungsindex 0,2 Punkte und notierte mit –18,5 Punkten weiter tief im skeptischen Bereich. In den Dienstleistungsbranchen verlor der Erwartungsindex 1,7 Punkte und notierte bei 2,0 Punkten. In der Bauwirtschaft sank der Erwartungsindex um 4,7 Punkte, blieb aber mit 19,7 Punkten weiterhin im optimistischen Bereich. Dieser hohe Wert ist aber zum Teil auf die weiterhin hohen Baupreiserwartungen zurückzuführen. Die Geschäftslageerwartungen in der Bauwirtschaft notierten nach wie vor im negativen Bereich. In der von den Energiepreisanstiegen besonders betroffenen Sachgütererzeugung zeigte sich beim Erwartungsindex eine leichte Erholung (+1,3 Punkte). Allerdings notierte der Index mit –4,7 Punkten nach wie vor im pessimistischen Bereich.