30.01.2023

Vorsichtige Verbesserung der Konjunkturbeurteilungen zu Jahresbeginn

Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests vom Jänner 2023

Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen im Jänner eine weitere leichte Verbesserung der Konjunkturbeurteilungen. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit 6,4 Punkten (saisonbereinigt) 0,7 Punkte über dem Wert des Vormonats (5,7 Punkte). Der Anstieg ist in erster Linie auf die Verbesserung der Lageeinschätzungen zurückzuführen. Der Lageindex stieg um 1,4 Punkte auf 11,5 Punkte und signalisiert ein durchschnittliches Konjunkturumfeld. Die unternehmerische Unsicherheit – gemessen an der Abschätzbarkeit der zukünftigen eigenen Geschäftslage – blieb trotz Rückgängen weiterhin hoch. Aufgrund der nach wie vor hohen Konjunkturrisiken blieben die Konjunkturerwartungen nahezu unverändert und signalisieren mit 1,3 Punkten eine Fortsetzung der verhaltenen Konjunkturdynamik.

Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen stieg im Jänner um 1,4 Punkte und notierte mit 11,5 Punkten im positiven Bereich. In der konjunkturell besonders reagiblen Sachgütererzeugung verlor der Lageindex allerdings 1,3 Punkte gegenüber dem Vormonat und blieb mit 2,6 Punkten nur noch knapp über der Nulllinie. In der Bauwirtschaft verlor der Lageindex 1,8 Punkte, notierte jedoch mit 17,8 Punkten weiter im positiven Bereich. In den Dienstleistungsbereichen gewann der Index 2,3 Punkte gegenüber dem Vormonat hinzu und signalisierte mit einem Wert von 17,2 Punkten wieder zuversichtliche Konjunktureinschätzungen. Im Einzelhandel stieg der Lageindex um 4,9 Punkte auf 2,2 Punkte und notierte erstmals seit September 2021 im positiven Bereich.

Der Index der unternehmerischen Erwartungen der Gesamtwirtschaft blieb im Jänner nahezu unverändert (+0,3 Punkte) und notierte mit 1,3 Punkten weiterhin nur knapp über der Nulllinie, welche negative von positiven Konjunkturerwartungen trennt. Im Einzelhandel fiel der Erwartungsindex (–1,2 Punkte) und notierte mit –18,3 Punkten tief im skeptischen Bereich. In den Dienstleistungsbranchen blieb der Erwartungsindex nahezu unverändert (+0,3 Punkte) bei 3,7 Punkten. In der Bauwirtschaft sank der Erwartungsindex um 4,6 Punkte, blieb aber bei optimistischen 27,4 Punkten. Dieser hohe Wert ist auf die weiterhin hohen Baupreiserwartungen zurückzuführen. Die Geschäftslageerwartungen in der Bauwirtschaft notierten nach wie vor im negativen Bereich. In der von den Energiepreisanstiegen besonders betroffenen Sachgütererzeugung zeigte sich beim Erwartungsindex eine leichte Erholung (+2,8 Punkte). Allerdings notierte der Index mit –5,3 Punkten nach wie vor im pessimistischen Bereich.