05.11.2025

Pensionsübertrittsgeschehen 2010 bis 2022

Frauen haben im Durchschnitt nach wie vor deutlich längere Erwerbslücken als Männer
Frauen, die 2022 die Pension nicht direkt aus aktiver Beschäftigung antraten, hatten durchschnittlich 8,4 Jahre an Erwerbslücken, Männer 5,6 Jahre. "Es gab für 28% der Frauen 2022 keinen direkten Pensionsantritt, was vor dem Hintergrund der schrittweisen Anhebung des Frauenpensionsantrittsalters problematisch ist", so die stellvertretende WIFO-Direktorin Christine Mayrhuber, die in einer aktuellen Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Wien das Pensionsübertrittsgeschehen in Österreich im Zeitraum 2010 bis 2022 untersucht hat.

Der Anteil der Männer, die direkt aus der Erwerbsarbeit die Pension antreten konnten, blieb von 2010 bis 2022 stabil: 2010 lag der Anteil bei 72%, 2022 bei 73%. Bei den Frauen stieg der Anteil derer, die direkt aus Erwerbsarbeit die Pension antreten, von 67% im Jahr 2010 auf 72% im Jahr 2022. Der gestiegene Anteil ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Frauen immer weniger lange Lücken im Erwerbsleben haben. Dennoch haben Frauen im Durchschnitt nach wie vor deutlich längere Erwerbslücken als Männer aufgrund von Kinderbetreuung oder Pflege alter, kranker oder behinderter Familienmitglieder.

Die Studie von Marian Fink, Thomas Horvath und Christine Mayrhuber analysiert die Übertrittswege nach Geschlecht, Wirtschaftsabschnitten und betrieblichen Merkmalen. Weiters werden Erwerbslücken zwischen der letzten Beschäftigung und dem Pensionsantritt hinsichtlich Dauer und Versicherungsstatus während der Erwerbslücke untersucht. Schließlich wird die Erwerbskarriere unmittelbar vor dem Pensionsantritt bzw. der Erwerbslücke analysiert, und der Einfluss des Krankengeldbezugs auf die Wahrscheinlichkeit einer vorzeitigen Erwerbsbeendigung bestimmt. Die Studie basiert auf am WIFO regelmäßig aufbereiteten, bereinigten und gewarteten Versicherungsdaten.

Studie
01.04.2025
Die Entwicklung von Erwerbsaustritten und Pensionsantritten in Österreich
Fertigstellung: Juli 2024
Projektauftraggeber:in: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
Mag. Christine Mayrhuber
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