Die Konjunktureinschätzungen der österreichischen Unternehmen stabilisierten sich im Dezember nach dem Einbruch im November.
Der WIFO-Konjunkturklimaindex stieg um 4,6 Punkte (saisonbereinigt), lag jedoch mit –10,4 Punkten weiter im negativen Bereich.
Die Konjunktureinschätzungen der österreichischen Unternehmen trübten sich im November im Zuge der zweiten Welle der COVID-19-Pandemie
und der damit verbundenen Einschränkungsmaßnahmen ein. Der WIFO-Konjunkturklimaindex sank um 5,2 Punkte und lag mit –14,7
Punkten wieder deutlicher im negativen Bereich. Die Unternehmen beurteilten die aktuelle Lage schlechter, die Erwartungen
für die nächsten Monate fielen skeptischer aus. Besonders ungünstig wurde die Konjunkturlage im Tourismus, in der Transportwirtschaft
und in den Konsumgüterbranchen eingeschätzt.
Die Konjunktureinschätzungen der österreichischen Unternehmen blieben im Oktober mehrheitlich skeptisch. Der WIFO-Konjunkturklimaindex
(+0,1 Punkte) lag mit –9,4 Punkten neuerlich im negativen Bereich. Insgesamt beurteilten die Unternehmen die aktuelle Lage
und die Entwicklung der nächsten Monate (unternehmerische Erwartungen) nach wie vor verhalten. Während sich das Konjunkturklima
in der Sachgütererzeugung etwas verbesserte, flachte die Dynamik in den Dienstleistungsbranchen und in der Bauwirtschaft wieder
ab.
Im WIFO-Konjunkturtest vom Oktober wurden zum vierten Mal Sonderfragen zu den Auswirkungen der COVID-19-Krise gestellt. Die
Unternehmen rechnen für 2020 aufgrund der COVID-19-Krise durchschnittlich mit einem Umsatzrückgang von 12%. Für 2021 sind
die meisten Unternehmen unsicher und skeptisch und erwarten geringe Zuwächse (Durchschnitt +1,8%). Allerdings sind die Meldungen
heterogen. Rund 24% der Unternehmen befürchten für 2021 weitere Umsatzeinbußen, 30% eine Steigerung. Das Investitionsverhalten
wurde durch die COVID-19-Krise stark beeinflusst: Rund 60% der Unternehmen mit geplanten Investitionen im Jahr 2020 geben
an, Investitionsprojekte verschoben oder gestrichen zu haben. 57% aller befragten Unternehmen nutzen die Investitionsprämie,
die zusätzliche Investitionen und Vorzieheffekte auslöst. Die Unternehmen sind aber skeptisch in Bezug auf eine rasche Normalisierung
ihrer Geschäftslage: Die Mehrheit erwartet eine Normalisierung in frühestens sechs Monaten.
Die meisten befragten Unternehmen haben auf die COVID-19-Krise mit Maßnahmen reagiert und staatliche Hilfsmaßnahmen in Anspruch
genommen. Die Liquiditätseinschätzungen haben sich im Vergleich zum Frühsommer verbessert. Allerdings erwarten weiterhin rund
16% aller befragten Unternehmen, in eine finanzielle Notlage zu geraten, sollte sich die Geschäftslage in den nächsten Monaten
nicht deutlich verbessern. Von den Gegenmaßnahmen wird insbesondere die COVID-Kurzarbeit von vielen Unternehmen genutzt und
als hilfreiche Maßnahme gesehen.
Im WIFO-Konjunkturtest vom Mai wurden zum zweiten Mal Sonderfragen zu den Auswirkungen der COVID-19-Krise gestellt. Die Geschäftstätigkeit
der meisten Unternehmen ist weiterhin negativ durch die Krise betroffen. Die Unternehmen erwarten im Durchschnitt erst nach
7,4 Monaten eine Normalisierung ihrer Geschäftslage, große Unternehmen sind dabei skeptischer als die kleineren Unternehmen.
Rund 30% der Unternehmen geben an, dass ihre Liquiditätsreserven nur 4 Monate oder weniger ausreichen, sollte sich ihre Geschäftslage
nicht verbessern. Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen werden überwiegend als hilfreich, aber nicht immer ausreichend beurteilt.
Die aktuelle Konjunktureinschätzung durch die Unternehmen wird von der COVID-19-Krise bestimmt. Nur in der Bauwirtschaft lagen
die Konjunkturindizes in der Oktober-Befragung im positiven Bereich. Die aktuelle Lage wurde in allen Branchen günstiger beurteilt
als in der letzten Befragung. Die WIFO-Konjunkturampel bestätigte dieses Bild, sie zeigt nach wie vor Grün. Dennoch ist die
Unsicherheit in allen Sektoren anhaltend hoch. Die Kapazitätsauslastung verbesserte sich durchwegs, ist aber weiterhin niedrig.
Der "Mangel an Nachfrage" wurde im Oktober von den Unternehmen als das wichtigste Hemmnis für ihre Tätigkeit genannt.
Die aktuellen Konjunktureinschätzungen waren im Juli weiterhin durch die COVID-19-Krise bestimmt. Nur in der Bauwirtschaft
entspannt sich die Lage, aber auch in den anderen Sektoren ziehen die Konjunkturerwartungen an. Die WIFO-Konjunkturampel bestätigt
diese Verbesserung der Stimmung im österreichischen Unternehmenssektor und zeigt eine Trendwende an. In allen Sektoren bleibt
die Unsicherheit aber überdurchschnittlich hoch. Durchwegs stieg die Kapazitätsauslastung gegenüber der April-Umfrage, ebenso
die gesicherte Produktionsdauer. Die Angaben der Unternehmen zu den Hindernissen ihrer Geschäftstätigkeit deuten auf die Verwerfungen
im Zuge der COVID-19-Krise hin. Meistgenanntes Hemmnis war im Juli der "Mangel an Nachfrage".
Infolge des Ausbruchs der COVID-19-Pandemie brachen die WIFO-Konjunkturindizes ein, wie der WIFO-Konjunkturtest vom April
zeigt. Die WIFO-Konjunkturampel bestätigt die Verschlechterung der Stimmung im österreichischen Unternehmenssektor. In allen
Sektoren erhöhte sich die Unsicherheit erheblich, der Unsicherheitsindikator erreichte einen neuen Höchstwert. Die Kapazitätsauslastung
sank in allen Sektoren ebenso wie die gesicherte Produktionsdauer. Auch die Angaben der Unternehmen zu den Hindernissen für
ihre Geschäftstätigkeit spiegeln die Verwerfungen der COVID-19-Krise wider, nach der Kategorie "sonstige Hindernisse" wurde
vor allem der "Mangel an Nachfrage" genannt.
Die COVID-19-Krise hat tiefgreifende Auswirkungen auf die heimische Investitionstätigkeit. Die Hochschätzung anhand der Angaben
der im WIFO-Investitionstest erfassten Unternehmen ergibt für 2020 in der Sachgütererzeugung insgesamt um 19,5% geringere
reale Investitionen als 2019. Insbesondere kleine und mittelgroße Betriebe planen eine Einschränkung ihrer Investitionen,
während Großbetriebe eher an ihren Investitionsplänen festhalten. Vor allem die Hersteller von Vorprodukten und langlebigen
Konsumgütern werden ihre Investitionen einschränken. Die Investitionen der Hersteller von Investitionsgütern nehmen leicht
zu. Für Österreichs Gesamtwirtschaft rechnet das WIFO 2020 mit einem realen Rückgang der Bruttoanlageinvestitionen um 6,5%.
Die Hochschätzung anhand der Angaben der im WIFO-Investitionstest erfassten Unternehmen ergibt für 2020 in der Sachgütererzeugung
insgesamt eine Expansion der realen Investitionen um 1,4% gegenüber 2019. Der Anstieg wird von Großunternehmen getragen. Kleine
und mittelgroße Betriebe planen eine Einschränkung ihrer Investitionen. Insbesondere die Hersteller von Vorprodukten werden
die Investitionen heuer ausweiten. Die Investitionen der Hersteller von dauerhaften Konsumgütern sind rückläufig. Für Österreichs
Gesamtwirtschaft rechnet das WIFO 2020 mit einem realen Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen um 1,8%.
Die Hochschätzung anhand der Angaben der im WIFO-Investitionstest erfassten Unternehmen ergibt für 2020 in der Sachgütererzeugung
insgesamt eine Expansion der realen Investitionen um 1,4% gegenüber 2019. Der Anstieg wird von Großunternehmen getragen. Kleine
und mittelgroße Betriebe planen eine Einschränkung ihrer Investitionen. Insbesondere die Hersteller von Vorprodukten werden
die Investitionen heuer ausweiten. Die Investitionen der Hersteller von dauerhaften Konsumgütern sind rückläufig. Für Österreichs
Gesamtwirtschaft rechnet das WIFO 2020 mit einem realen Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen um 1,8%.