Drei Jahrzehnte Landwirtschaft und Agrarpolitik im Ländervergleich

Eine Fallstudie zu Finnland, Norwegen, Österreich, Schweden und der Schweiz

Die Übernahme der Gemeinsamen Agrarpolitik im Jahr 1995 brachte für die Agrarsektoren und die Lebensmittelwirtschaft in Finnland, Österreich und Schweden einschneidende Veränderungen mit sich. Bis dahin waren die drei Länder infolge starker Eingriffe in den Handel mit Agrargütern und Lebensmitteln weitgehend vom Binnenmarkt und dem Weltmarkt abgeschnitten gewesen, womit Spielraum für nationale Agrarpolitiken unterschiedlicher Prägung bestand. Norwegen und die Schweiz sind in vielen Politikfeldern, z. B. der Handelspolitik, eng mit der EU verwoben und gewähren Freizügigkeit, gehen aber in der Agrarpolitik eigene Wege. Ihr internationaler Handel mit Agrargütern und Lebensmitteln unterliegt deutlichen Einschränkungen, obwohl beide Länder Mitglieder der World Trade Organisation (WTO) sind. Kernelemente von Reformen der EU-Agrarpolitik, wie die Abkoppelung von Zahlungen von der Produktion von Agrargütern und die Ökologisierung, wurden schrittweise auch in Norwegen und der Schweiz eingeführt. Das Niveau der Agrarstützung ist allerdings in beiden Ländern deutlich höher als in der EU. Trotz der beträchtlichen Unterschiede in der Außenhandels- und Agrarpolitik zeigen die fünf Vergleichsländer große Ähnlichkeiten hinsichtlich der Entwicklung von Schlüsselindikatoren zu Einkommen und Strukturwandel.