WIFO gedenkt Hannes Androsch
Als Finanzminister von 1970 bis 1981 holte er sich regelmäßig die Budgetexpertise des WIFO ein. Auch nach seiner Ministerzeit war Androsch dem WIFO eng verbunden. "Ab 1982 wurde Androsch als Präsident des Bankenverbandes in den Vorstand des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung gewählt, und er war bis zu seinem Lebensende als Partner des WIFO aktiv", so Felbermayr.
Bis zuletzt lieferte Androsch auch inhaltliche Impulse. "So hat er etwa mein im Vorfeld der EU-Wahl erschienenes Buch 'Europa muss sich rechnen' angeregt und herausgegeben", so Felbermayr.
Androsch hat Österreich als Politiker, Wirtschaftstreibender und Citoyen über Jahrzehnte geprägt. Zwischen 1967 und 1981 war er Abgeordneter im Nationalrat und von 1970 bis 1981 österreichischer Finanzminister. Zusätzlich agierte er von 1976 bis 1981 als Vizekanzler unter Bruno Kreisky. Nach seiner Zeit als Direktor der Creditanstalt begann seine überaus erfolgreiche Karriere als Industrieller.
"Wissenschaft und Forschung waren ihm stets eine Herzensangelegenheit", so Felbermayr. Nach Androschs Funktion als Vorsitzender des Universitätsrates der Montanuniversität Leoben im Jahr 2003 erfolgte ein Jahr später die Errichtung der "Stiftung Hannes Androsch bei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften". Jahre später war er Aufsichtsratsvorsitzender der Finanzmarktbeteiligung Aktiengesellschaft und wurde 2010 schließlich zum Vorsitzenden des Rates für Forschung und Technologieentwicklung gewählt – eine Funktion, die er bis September 2020 innehatte.