Drastische Verschlechterung der Konjunktureinschätzungen
Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen für die Gesamtwirtschaft sinkt im April (unter Ausschaltung saisonal bedingter Schwankungen) um 37,1 Punkte auf 28,2 Punkte. Dies ist der größte jemals verzeichnete Einbruch dieses Indikators und ist über die Branchen hinweg zu beobachten. In den Dienstleistungsbranchen bricht der Index um 42,7 Punkte auf 34,3 Punkte ein, den niedrigsten Stand seit Beginn der Auswertungen. In der Bauwirtschaft sinkt er um 49,7 Punkte, liegt aber mit 12,3 Punkten noch deutlich über seinem bisherigen Tiefstwert. In der Sachgütererzeugung verliert der Lageindex 24,4 Punkte und notiert mit 23,9 Punkten ebenfalls weit im negativen Bereich.
Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zeigen sich auch bei den Erwartungen. Der Index der unternehmerischen Erwartungen stürzt im April nach dem schon deutlichen Einbruch des Vormonats ab. Mit 32,6 Punkten ist dies der größte Rückgang, der im Monatsvergleich je gemessen wurde. Der Erwartungsindex notiert mit 36,2 Punkten auf einem historischen Tiefststand. In der Bauwirtschaft ist der Einbruch im Vergleich zu den anderen Sektoren weniger massiv und tief (18,1 Punkte), der Index ist aber mit 9,7 Punkten deutlich negativ. In den Dienstleistungsbranchen sinkt der Erwartungsindex stärker (37,2 Punkte) und notiert mit 37,6 Punkten weit unter der Nulllinie, die positive von negativen Erwartungen trennt. In der Sachgütererzeugung sinkt der Erwartungsindex ebenfalls deutlich (29,8 Punkte) und notiert mit 42,3 Punkten auf einem Niveau, die zuletzt in der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/09 erreicht wurde. Die Unternehmen rechnen mit einem breit angelegten und tiefen Konjunktureinbruch in Österreich.
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