6. Österreichischer Familienbericht
Die WIFO-Ökonomen Peter Huber, Thomas Horvath und Klaus Nowotny schreiben in Kapitel 16 zu "Migration und Integration", dass die anfängliche Schlechterstellung von Zuwanderinnen und Zuwanderern sich mit zunehmender Aufenthaltsdauer und über Generationen hinweg verringert. Die Angleichung der Lebensbedingungen erfolge bei Wohnen und Bildung relativ langsam.
In Kapitel 18 schreibt WIFO-Ökonomin Margit Schratzenstaller über Familienpolitik in Europa. Neben dem Ausgleich von finanziellen Lasten für Familien und der Förderung von Geburten sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Mütter und Väter in Europa ein wichtiges familienpolitisches Ziel geworden. "In der EU wurden Kinderbetreuungseinrichtungen vor allem für unter 3-Jährige ausgebaut. Realtransfers haben an Bedeutung gewonnen", so Schratzenstaller.
Die WIFO-Ökonominnen Silvia Rocha-Akis, Hedwig Lutz und Christine Mayrhuber analysieren in Kapitel 19 die Struktur und Verteilungswirkungen familienpolitischer Leistungen in Österreich, sowie deren Finanzierung. "Die meisten Familienleistungen kämen den Familien unabhängig von ihrem Einkommen zugute, seien aber vor allem für einkommensschwache Haushalte von zentraler Bedeutung und wirkten stark armutsverringernd", so die Autorinnen. Dabei spiele insbesondere die vertikale Umverteilung von einkommensreicheren zu einkommensärmeren Haushalten eine wichtige Rolle. Über die öffentlichen Leistungen des Schul- und Hochschulwesens sowie der Gesundheit fände auch eine horizontale Umverteilung von Haushalten ohne Kinder zu Haushalten mit Kindern statt. Allerdings kam es im Vergleich zur Gesamtbevölkerung zu einer relativen und absoluten Verschlechterung der Einkommensposition der Haushalte mit Kindern sowohl vor als auch nach Berücksichtigung staatlicher Umverteilung. Der Familienbonus Plus könne berufstätige Familien entlasten.
Den vollständigen 6. Österreichischen Familienbericht, eine Kurzfassung sowie den Tabellenband finden Sie bitte hier.