Projektleitung: Hans Pitlik
Stabilitätskonforme Berücksichtigung nachhaltiger öffentlicher Investitionen (Due consideration of sustainable public investment)
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Verbindungsstelle der Österreichischen Bundesländer
Abgeschlossen: 2017
Der Rechtsrahmen zur fiskalpolitischen Steuerung in der EU sieht zahlreiche Restriktionen für die Budgetgestaltung der Mitgliedsländer vor. Dabei werden auf der Ausgabenseite nach ESVG staatliche Investitionen grundsätzlich wie laufende Staatsausgaben behandelt. Im Gegensatz dazu sieht die Ergebnisrechnung als zentrales Steuerungselement im neuen österreichischen Haushaltsrecht (VRV neu) vor, den tatsächlichen Werteverzehr zu ermitteln. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen der Studie untersucht, ob die Restriktionen des EU- und des österreichischen finanzpolitischen Regelwerkes sinnvolle und nachhaltige öffentliche Investitionen verhindern, insbesondere weil die ESVG-basierten Regeln eine Berücksichtigung des tatsächlichen Werteverzehrs langlebiger öffentlicher Investitionsgüter bei der Berechnung von "stabilitätskonformen Budgetgrößen" nicht vorsehen.
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch

Due consideration of sustainable public investment
The general fiscal framework in the European Union contains numerous restrictions for the budget of the member countries. However, according to SNA rules on the spending side of the budget public investment is treated similarly to current expenditure. In contrast, accounting standards in the new Austrian budgeting laws (VRV neu), which is in effect from 2019 on, require the depreciation of public capital according to the real rate at which assets are used up. Against this background the study analyses whether the fiscal restrictions of the EU and the Austrian fiscal framework could be an obstacle for sensible and sustainable public investment. In particular, we investigate whether SNA-based rules hamper public investment due to the non-allowance for the depreciation of public capital goods in the calculation of stability-oriented budgets.

Verwandte Einträge

Studien, Februar 2017, 108 Seiten
Auftraggeber: Verbindungsstelle der Österreichischen Bundesländer
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
 
Der Rechtsrahmen zur fiskalpolitischen Steuerung in der EU sieht erhebliche Restriktionen für die Mitgliedsländer vor. Aufgrund von Beschränkungen der Kreditaufnahme durch restriktive Budgetregeln können öffentliche Investitionsvorhaben unterdimensioniert oder aufgeschoben werden, u. a. weil nach den Verbuchungsregeln der VGR Investitionsausgaben nicht periodengerecht dargestellt werden. Allerdings versuchen die Mitgliedsländer, die Restriktionen durch außerbudgetäre Finanzierung und Bereitstellung zu umgehen. Durch eine "Goldene Regel", wonach die staatliche Kreditaufnahme nur zur Finanzierung der Nettoinvestitionen zulässig ist, könnten Investitionsanreize gesetzt und Entscheidungsneutralität bezüglich der Bereitstellungsmodelle erreicht werden. Dabei ist dieses Modell nicht auf alle Investitionsgüter anwendbar. Die Ergebnisrechnung als zentrales Steuerungselement im neuen österreichischen Haushaltsrecht wäre mit dieser Regelrevision kompatibel.