Exportgarantien in Österreich – Auswirkungen auf Wertschöpfung und Beschäftigung (Export Credit guarantees in Austria - Effects on Value Added and Employment)
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Auftraggeber: Bundesministerium für Finanzen
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Abgeschlossen: 2016
Die staatlichen Exportgarantien unterstützen österreichische Unternehmen bei Exporten und Direktinvestitionen in risikoreiche
Märkte. Die Bundeshaftung deckt dabei den möglichen Forderungsausfall aus dem Exportgeschäft oder den Verlust von Direktinvestition
ab. Die Deckungsmöglichkeiten sind entsprechend internationalen Vereinbarungen auf Länder und Produkte beschränkt, die als
nicht marktfähige Risiken gelten. Die Studie untersucht die Auswirkungen von Exportgarantien auf die inländische Wertschöpfung
und Beschäftigung.
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen – Industrie-, Innovations- und internationale Ökonomie
Sprache:Deutsch
Export Credit guarantees in Austria - Effects on Value Added and Employment
Public export credit guarantees support the export activity and foreign direct investments of Austrian firms. Public guarantees
cover potential losses from non-payment of trade credits or losses related to foreign direct investments. In accordance with
international agreements the coverage of public guarantees is limited to countries and products for which market insurance
is not available, i.e., non-marketable risk. This study examines the effect of export credit guarantees on domestic value
added and employment.
Im internationalen Handel ist die Lieferung auf Ziel wegen längerer Transportwege das dominante Zahlungsverfahren und umfasst
etwa 80% der Geschäftsfälle. Die Republik Österreich unterstützt deshalb österreichische Unternehmen mit Bundeshaftungen für
Lieferforderungen aus Exportgeschäften. Das betriebswirtschaftliche Ergebnis des Exportgarantiesystems ist langfristig ausgeglichen.
Als Folge einer hypothetischen Einstellung von Exportgarantien für Einzeldeckungen im Wert von 1,6 Mrd. € würden die Exporte
i. w. S. dauerhaft um 2% unter dem Referenzpfad liegen, das Bruttoinlandsprodukt wäre um 0,6% geringer als in der Basislösung
ohne diese Maßnahme, und etwa 30.000 Arbeitsplätze würden verlorengehen. Die Vergabe von Exportgarantien ist an einen Mindestanteil
der inländischen Wertschöpfung am Exportvolumen gebunden, der wegen der steigenden Integration Österreichs in internationale
Wertschöpfungsketten zunehmend schwieriger zu erfüllen ist.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Finanzen
Online seit: 25.05.2016 0:00
Im internationalen Handel ist die Lieferung auf Ziel wegen längerer Transportwege das dominante Zahlungsverfahren und umfasst
etwa 80% der Geschäftsfälle. Die Republik Österreich unterstützt deshalb österreichische Unternehmen durch Bundeshaftungen
für Lieferforderungen aus Exportgeschäften. Zwischen 1950 und 2014 ergab die Summe an Einnahmen und Ausgaben für Exportgarantien
einen geringfügigen kumulierten Überschuss von 70 Mio. € bzw. 0,03% der kumulierten Haftungszusagen. Das betriebswirtschaftliche
Ergebnis der Exportgarantien ist langfristig ausgeglichen. Als Folge der Einstellung von Exportgarantien der Haftungsarten
G1, G2 und G3 im Wert von 1,6 Mrd. € würden die Exporte i. w. S. dauerhaft um 1,9% unter dem Referenzpfad liegen, das Bruttoinlandsprodukt
wäre um 0,6% niedriger als in der Basislösung ohne diese Maßnahme, und etwa 30.000 Arbeitsplätze würden verlorengehen. Die
Integration Österreichs in internationale Wertschöpfungsketten nahm zwischen 1995 und 2011 deutlich zu; für einzelne Exportprodukte
liegt der inländische Wertschöpfungsanteil am Projektvolumen bereits unter 50%, sodass eines der Vergabekriterien für Exportgarantien
verletzt wird. Neben der vollständigen Aufhebung dieses Grenzwertes könnte in Zukunft ein niedrigerer Grenzwert in Betracht
gezogen werden. Eine Senkung in Kombination mit alternativen vorab fixierten Kriterien für Exporteure ist ebenso möglich.
Unter Mitarbeit von Ursula Glauninger, Kurt Kratena und Irene Langer
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Finanzen
Online seit: 15.03.2010 9:00
Die von der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen abgewickelten Bundeshaftungen
gemäß Ausfuhrförderungsgesetz (AusfFG) unterstützen die Exporte und Direktinvestitionen österreichischer Unternehmen auf risikoreiche
Märkte. Die vorliegende Studie untersucht die Rückwirkungen der Bundeshaftungen auf die Wertschöpfung in Österreich, die inländische
Beschäftigungslage und die Leistungsbilanz auf Grundlage einer Unternehmensbefragung. Die WIFO-Umfrage zeigt, dass sich Garantienehmer
deutlich von anderen vergleichbaren Unternehmen unterscheiden und ihre Exportstruktur regional stärker diversifiziert ist.
Die Ergebnisse der Unternehmensbefragung ermöglichen eine zeitlich strukturierte Wirkungsanalyse der Exportgarantien. Gemäß
den Simulationsergebnissen hätte eine Einstellung der Exportgarantien einen Exportausfall und einen Rückgang des BIP zur Folge.
Beschäftigung und Arbeitslosigkeit würden entsprechend negativ reagieren. Im Vergleich über die einzelnen Wirtschaftszweige
wäre der Maschinenbau am stärksten betroffen. Indirekte negative Effekte würden aber auch im Großhandel und den unternehmensbezogenen
Dienstleistungen einschließlich der Forschung und Entwicklung auftreten. Während die direkten Effekte von Beteiligungsgarantien
auf die Exportaktivität nicht eindeutig sind, steigern Auslandsbeteiligungen eindeutig die Einkommen aus Direktinvestitionen
und verbessern so dauerhaft die österreichische Zahlungsbilanz.