Strukturprobleme dämpfen das mittelfristige Wirtschaftswachstum
Österreichs Wirtschaft erholt sich weiterhin nur schleppend von der Rezession der Jahre 2023/24. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sind die Energiepreise und die Lohnstückkosten hierzulande kräftiger gestiegen, wodurch insbesondere die energieintensive Exportwirtschaft auch mittelfristig Wettbewerbsnachteile haben wird. Folglich wird die österreichische Wirtschaft 2026/2030 um ¼ Prozentpunkt p. a. schwächer wachsen als der Durchschnitt des Euro-Raumes. Das WIFO erwartet ein reales BIP-Wachstum von 1% pro Jahr. Das Trendwachstum beträgt laut der Methode der Europäischen Kommission ¾% p. a. (Ø 2010/2019 +1,1% p. a.). Der private Konsum dürfte im Prognosezeitraum um durchschnittlich 1% p. a. zulegen und so das Wirtschaftswachstum stützen. Der demografische Wandel verstärkt die Arbeitskräfteknappheit. Dies trübt einerseits die mittelfristigen Aussichten, dämpft jedoch andererseits merklich die Arbeitslosigkeit: nach 7,5% 2025 wird die Arbeitslosenquote bis 2030 auf voraussichtlich 5,9% zurückgehen. Der seit Ende 2021 beobachtete kräftige Preisauftrieb verlangsamt sich 2026 auf 2,4%. Mitte 2027 sollte die Inflationsrate dann den Zielwert der Europäischen Zentralbank erreichen und auch mittelfristig bei 2% verharren. Die Defizitquote liegt im Prognosezeitraum bei durchschnittlich 3¾% des nominellen BIP und damit deutlich über dem 3%-Ziel. In der Folge steigt die Staatsschuld bis 2030 auf 88¼% der nominellen Wirtschaftsleistung (2024: 80%).