Alternative Szenarien zur Entwicklung des Energieverbrauchs in Österreich. Der Einfluss der CO2- und Energiepreise bis 2030
Die 20-20-20-Ziele der EU sind ein integrierter Politikansatz mit dem Ziel, den Klimawandel zu bekämpfen und die Versorgungssicherheit in der EU sowie die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Für Österreich sehen die entsprechenden nationalen Ziele eine Senkung der Treibhausgasemissionen in den von der Effort-Sharing Decision der EU (und nicht vom Emissionshandelssystem ETS) betroffenen Sektoren um 16% gegenüber 2005 vor, eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energie am Endenergieverbrauch auf 34% sowie eine Stabilisierung des Endenergieverbrauchs auf dem Niveau von 2005. Der vorliegende Beitrag schätzt in drei Szenarien, die unterschiedliche Wege zur Erreichung dieser Ziele in Österreich abbilden, die Entwicklung des Energieverbrauchs in Österreich bis 2020 und darüber hinaus bis 2030 und liefert so Hinweise auf den Einfluss bestimmter klima- und energiepolitischer Maßnahmen. Die Szenarioschätzungen basieren auf dem dynamischen (makro-)ökonomischen Input-Output-Modell DEIO. Dieses Modell ist verknüpft mit Bottom-up-Modellen zur Schätzung der Verbesserung der Energieeffizienz des Kapitalstockes. Es berücksichtigt preis- und trendabhängige Substitutionsfunktionen zwischen den Energieträgern sowie die tatsächliche Energienachfrage von Unternehmen und privaten Haushalten. Dieser Modellrahmen erlaubt die Schätzung der Auswirkungen von Veränderungen der Preise (Verteuerung der CO2-Emissionszertifikate, Anhebung der Mineralölsteuer) und der Energieeffizienz auf den Endenergieverbrauch in Österreich. Demnach reichen die bestehenden klima- und energiepolitischen Maßnahmen nicht aus, um den Endenergieverbrauch wie angestrebt zu stabilisieren.