"Wirtschaftspolitische Beratung – eine österreichische Perspektive"
Laut Badelt gäbe es in Österreich einen rasch wachsenden Markt von Institutionen, die auf der Basis von wissenschaftlicher Arbeit Politikberatung betreiben bzw. Fakten aufbereiten, die als Grundlage für wirtschaftspolitische Entscheidungen dienen können.
Gerade in dieser Situation sei es für das WIFO zentral, den eigenen öffentlichen Mehrwert hervorzuheben und die Kriterien seiner wissenschaftlichen Qualität und Integrität unter Beweis zu stellen. Gemeinsam mit dem Institut für Höhere Studien (IHS) erarbeite man derzeit Leitlinien, welche etwa die Finanzierung, Methodologie, Quellen und Veröffentlichungsregeln bei Studien noch transparenter und nachvollziehbarer machen.
Die Verfügbarkeit von Daten sei für Badelt eine wesentliche Voraussetzung für seriöse wirtschaftspolitische Beratung. Daher sei es positiv anzumerken, dass sich die neue österreichische Bundesregierung in ihrem Programm dazu bekenne, ein "Austrian Micro Data Center" zu schaffen. Die aktuelle Rechtslage verhindere nämlich den Zugang zu Individualdaten, obwohl eine Anonymisierung technisch möglich wäre.
Der Vortrag wurde im Rahmen der Jahrestagung der Keynes-Gesellschaft in Karlsruhe gehalten. Die Keynes-Gesellschaft hat sich laut Eigendefinition zum Ziel gesetzt, "die Diskussion und die Verbreitung der wirtschaftswissenschaftlichen Erkenntnisse von John Maynard Keynes, dem bedeutendsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts, der von 1883 1946 lebte, sowie der darauf aufbauenden Theorien zu fördern."
Weitere Informationen zur Keynes-Gesellschaft finden Sie bitte hier.