WIFO bei 11. Internationaler Energiewirtschaftlicher Tagung an der TU Wien
Claudia Kettner präsentierte eine Analyse der Auswirkungen von Treibstoffsteuern auf den Energieverbrauch von Pkw in der EU. In der EU unterscheiden sich die Steuersätze für Treibstoffe noch immer stark zwischen Energieträgern und den Mitgliedsländern; eine CO2-Steuer-Komponente gibt es derzeit nur in rund einem Drittel der Mitgliedsländer. Die Untersuchung bestätigt das Potential preisbasierter Instrumente zur Reduktion des Energieverbrauchs. Sie zeigt, dass insbesondere eine Erhöhung der Dieselsteuersätze dazu beitragen kann, den Verbrauch und damit auch die Treibhausgasemissionen je Fahrzeug zu reduzieren. Eine bessere Abstimmung der Energiesteuern auf den CO2-Gehalt könnte zur Treibhausgasreduktion im Verkehrssektor beitragen.
Der Vortrag von Daniela Kletzan-Slamanig hatte die Integration der Klimapolitik in andere Bereiche, vorwiegend die Energiepolitik, zum Inhalt. Betrachtet wurde einerseits die EU-Ebene, für die anhand einer Analyse der energiepolitischen Dokumente die Entwicklung im letzten Jahrzehnt dargestellt wurde und die bestehenden Synergien und Zielkonflikte identifiziert wurden. Für Österreich andererseits wurde mittels Interviews auf Bundes- und Landesebene (Steiermark) der Status quo der Klimapolitikintegration erhoben. Während auch hier auf strategischer Ebene die Klimaziele außer Streit stehen, gibt es noch Potential für eine stärkere Berücksichtigung bei der politischen Entscheidungsfindung. Einerseits werden nach wie vor "konventionelle" kurzfristige Ziele den langfristigen Dekarbonisierungszielen vorgereiht, andererseits wird auch größerer Bedarf an einer evidenzbasierten, transparenten Diskussion der Ziele und Zielkonflikte herausgestrichen.