Die Welthandelsflaute wirkt belastend, auf wichtigen Zielmärkten bleibt die Nachfrage nach österreichischen Erzeugnissen aber hoch (USA, MOEL). Die Produktionsschwäche der deutschen Autoindustrie, die sich auf die österreichische Zulieferbranche übertrug, klingt ab, und der Handelskonflikt zwischen China und den USA hat sich entspannt. Zudem stützt die anhaltend kräftige Nachfrage nach Dienstleistungen die Gesamtwirtschaft.
Nach einem kräftigen Aufschwung überschritt der Produktionszyklus in Österreich seinen Höhepunkt Mitte 2018, die Industriekonjunktur befindet sich nun im Abschwung. In Bezug auf die künftige Entwicklung halten einander optimistische und pessimistische Einschätzungen der Sachgütererzeuger etwa die Waage, Bauunternehmen und Dienstleister sind insgesamt positiver gestimmt. Schon 2018 drosselten viele Unternehmen die Investitionstätigkeit, bildeten keine neuen Lagerbestände, und es wurde relativ wenig importiert. Allerdings dürfte sich die Konjunktur im 2. Halbjahr 2019 stabilisieren, da die aktuelle Delle zum Teil kompensiert wird und die Wirtschaftspolitik weltweit antizyklische Maßnahmen setzt.
Die Schwäche des Welthandels und der Rückgang der Industrieproduktion in Deutschland dämpfen derzeit die Entwicklung der Ausfuhr und der Herstellung von Waren in Österreich. Die Welthandelsflaute schlägt aber nur mäßig durch, weil sie zu einem erheblichen Teil aus spezifischen Effekten des Handelsstreites zwischen China und den USA resultiert. Der Produktionsausfall in der deutschen Autobranche, der durch den Zertifizierungsstau im Herbst 2018 ausgelöst worden war, übertrug sich auf die heimische Zulieferbranche. Andere Bereiche des Außenhandels sind aber nicht betroffen, und die Kfz-Industrie macht nur rund ein Siebentel der gesamten Warenausfuhr Österreichs nach Deutschland aus. Zudem wird der Produktionsausfall in Deutschland zum Teil kompensiert werden. Über das Jahr 2019 schwächt sich Österreichs Außenhandel demnach zwar ab, liefert aber noch Wachstumsimpulse. Die gute Investitionsnachfrage in den USA und die dynamische Entwicklung in Ostmitteleuropa sorgen weiterhin für eine solide Auftragslage.