Pflege im Fokus
Im Palais Niederösterreich diskutierte Famira-Mühlberger auf Einladung der Tageszeitung "Die Presse" und der Wirtschaftskammer Niederösterreich über "Pflege und Betreuung" und legte dabei Fakten und Daten des WIFO vor.
Laut WIFO-Projektionen steigen die Kosten für Pflegedienstleistungen bis zum Jahr 2030 um rund 80% und bis zum Jahr 2050 um mehr als 330%. Das ist eine jährliche Veränderung von 4,4%, was auch im Einklang mit den Kostensteigerungen der vergangenen Jahre liegt. Die Ausgaben für Pflegedienstleistungen sind im westeuropäischen Vergleich unterdurchschnittlich, da es in Österreich eine stärkere Betonung auf Geld- statt Sachleistungen gibt. Im Bereich der 24-Stunden-Betreuung ist auffällig, dass der überwiegende Teil der Personen, die 24-Stunden-Betreuung in Anspruch nehmen, keine weiteren Pflegedienstleistungen beziehen. Dies zeige, dass es die gewünschte Vernetzung zwischen Betreuungs- und Pflegeleistungen in der Praxis kaum gibt, so die WIFO-Pflegeexpertin.
Politikszenarien zur Pflege
Bei einer Veranstaltung des Österreichischen Instituts für Familienforschung hat Ulrike Famira-Mühlberger die Ergebnisse einer WIFO-Studie vorgestellt. Diese Studie hat in drei Politikszenarien (Verschiebung des Versorgungsmix zugunsten der stationären Pflege, der 24-Stunden-Betreuung und der mobilen Dienste) die Effekte möglicher Maßnahmen auf den Kostenpfad von Pflegedienstleistungen quantifiziert. Dabei zeigt sich, dass der zu erwartende Nachfrageanstieg in der stationären Pflege durch den Ausbau und die Förderung mobiler Dienste zwar abgeschwächt, jedoch nicht verhindert werden kann.
Auch das Österreichische Institut für Familienforschung initiierte einen Austausch zum Thema Pflege. – © Universität Wien