Nachhaltige Entwicklungsziele
Sowohl die UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) als auch das Klimaübereinkommen von Paris beinhalten ehrgeizige langfristige Ziele, die nur mit einer grundlegenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation erreicht werden können. Das von den WIFO-Umweltökonominnen Claudia Kettner-Marx, Daniela Kletzan-Slamanig und Angela Köppl in Zusammenarbeit mit den IHS-Umweltökonominnen Beate Littig und Irina Zielinski erarbeitete Indikatorenset geht über den UN-Indikatorensatz hinaus und ermöglicht eine fundierte Politikgestaltung.
Die Indikatoren decken das gesamte Energiesystem sowie die drei Dimensionen nachhaltiger Entwicklung ab. Der Ansatz kombiniert eine auf Energiedienstleistungen ausgerichtete Perspektive mit Forschung zu Energie- und Klimaindikatoren und bettet das Indikatorensystem in einen breiteren sozio-ökologischen Kontext ein. Für vier zentrale Sektoren der Energienachfrage (Haushalte, Verkehr, Industrie und Dienstleistungen) wurden 118 Energieindikatoren zusammengestellt, die weiter auf etwa 387 Detailindikatoren aufgeteilt werden können. Für die Strom- und Wärmeversorgung wurden 25 Energieindikatoren definiert, die zu etwa 130 Detailindikatoren disaggregiert werden können, die nach Energieträger und Anlagentyp differenziert sind. Interaktionen (d. h. Synergien und Konflikte) zwischen den verschiedenen Zieldimensionen und den entsprechenden Indikatoren müssen sorgfältig geprüft werden. Angesichts der Komplexität des Themas und des Fehlens geeigneter Indikatoren sowie von Lücken in der Datenverfügbarkeit ist es schwierig, bestimmte beobachtbare Trends zu interpretieren. Dies ist bei der Nutzung des Indikatorensystems zur Politikanalyse zu beachten.