Konjunkturerwartungen schwächen sich ab
Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen fiel im Mai um 1,2 Punkte, notierte aber mit 26,2 Punkten weiter merklich im positiven Bereich. Dieser Rückgang ist in der Bauwirtschaft ausgeprägt, wo der Lageindex um 6,8 Punkte zurückging, mit 38,8 Punkten aber weiterhin eine gute Baukonjunktur signalisiert. In der Sachgütererzeugung verlor der Lageindex zwar 3,7 Punkte gegenüber dem Vormonat, zeigt jedoch mit 23,2 Punkten weiterhin eine gute Sachgüterkonjunktur an. In den Dienstleistungen blieb der Index mit 31,1 Punkten nahezu unverändert zum Vormonat und signalisiert damit nach wie vor konjunkturelle Zuversicht. Im Einzelhandel hingegen verbesserte sich der Lageindex (+7,1 Punkte) und notierte mit –0,2 Punkten nur noch knapp im negativen Bereich.
Deutliche Einbußen zeigten sich hingegen beim Index der unternehmerischen Erwartungen. Dieser verlor im Mai zwar 9,4 Punkte gegenüber dem Vormonat, notierte jedoch mit 12,3 Punkten noch merklich über der Nulllinie, welche negative von positiven Konjunkturerwartungen trennt. Im Einzelhandel verlor der Erwartungsindex 5,8 Punkte und notierte mit –8,9 Punkten wieder deutlicher im negativen Bereich. Auch in den Dienstleistungsbranchen verlor der Erwartungsindex an Boden (–10,9 Punkte), blieb aber mit 14,3 Punkten noch merklich im positiven Bereich. In der Bauwirtschaft musste der Erwartungsindex gleichfalls Einbußen hinnehmen (–8,1 Punkte), notierte aber mit 38,2 Punkten weiter im positiven Bereich. Allerdings trübten sich zuletzt die Geschäftslageerwartungen in der Bauwirtschaft deutlicher ein. Auch in der Sachgütererzeugung zeigte sich eine Eintrübung beim Erwartungsindex (–9,0 Punkte). Dieser notierte mit 7,7 Punkten noch über der Nulllinie, aber auf einem deutlich niedrigeren Niveau als in den vergangenen zwölf Monaten. Die Unsicherheit über die künftige Entwicklung der Geschäftslage stieg infolge des Ukraine-Krieges und der Lieferengpässe weiter an.