Chancen einer Bioökonomiestrategie
Er berichtete, dass die OECD vor einem Jahrzehnt den Begriff Bioökonomie in die wirtschaftspolitische Diskussion eingebracht hätte. Es sei darum gegangen, aufzuzeigen, dass der vermehrte Einsatz von Biomasse eine Möglichkeit sei, die Wirtschaft weniger von fossilen Rohstoffen abhängig zu machen.
Wie Sinabell ausführte, seien in der Zwischenzeit in vielen Ländern maßgeschneiderte Strategien entwickelt worden, um dieses Ziel in konkreten Maßnahmenplänen zu verfolgen. Dabei sei evident geworden, dass eine Substitution von fossilen Energieträgern in vielen Ländern schlicht am Mangel an ausreichender Biomasse scheitert.
In Österreich etwa hätte sich seit 30 Jahren der Output an landwirtschaftlicher Biomasse nicht verändert, obwohl die Bevölkerung um rund 1 Mio. Einwohner und Einwohnerinnen gestiegen sei. Durch den Einsatz neuer Technologien gelinge es zwar, vorhandene biogene Rohstoffe effizienter zu nutzen, wegen der Kostenvorteile fossiler Rohstoffe sei ihr Einsatz allerdings noch gering.
Eine Bioökonomiestrategie müsse in enger Abstimmung zu Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Steigerung nachhaltiger Energiequellen entwickelt werden. Erfahrungen aus den Niederlanden zeigen zudem, dass erfolgreiche Strategien weniger auf die biogenen Rohstoffe fokussiert seien als vielmehr auf technische Innovationen in ihrer Verarbeitung und neuen Methoden der Vermarktung von Bündeln aus Gütern und Dienstleistungen.