BIP sank im IV. Quartal 2020 um 4,3%
Wichtige Information:
Seit Ende September 2020 wird die Quartalsrechnung von Statistik Austria erstellt und publiziert. Die WIFO-Schnellschätzung baut auf diese Rechnung auf und liefert eine Schätzung für das darauffolgende Quartal. Diese umfasst das BIP sowie Komponenten in der Form von saison- und arbeitstagsbereinigten Veränderungsraten gegenüber dem Vorquartal (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe).
Die Daten dieser Rechnung sind eine erste Schätzung und als solche mit Unsicherheiten und einem möglichen Revisionsbedarf verbunden.
Am 1. März 2021 werden von Statistik Austria die Quartalsdaten für das BIP und Hauptaggregate für das IV. Quartal 2020 auf Basis vollständigerer Daten sowie die vorläufigen Jahresdaten 2020 veröffentlicht.
Nach dem Rebound im III. Quartal 2020 (+12,0%) ging die heimische Wirtschaftsleistung in Folge der getroffenen Maßnahmen im zweiten Lockdown erneut zurück. Gemäß ersten Berechnungen sank das BIP im IV. Quartal 2020 um 4,3% gegenüber der Vorperiode (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe). Im Jahresvergleich bedeutet dies einen Rückgang um 7,8% gegenüber dem IV. Quartal 2019.
Neuerlich einschränkende Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie im IV. Quartal betrafen vor allem die konsumnahen Dienstleistungsbereiche. Die Wertschöpfung im Bereich Handel, Beherbergung, Gastronomie und Verkehr sank um 19,7%; bei den sonstigen Dienstleistungen, welche persönliche Dienstleistungen (z. B. Frisöre), Kunst, Unterhaltung und Erholung beinhalten, betrug der Rückgang der Wertschöpfung 25,2% (jeweils gegenüber dem Vorquartal). Im Gleichklang ging die Konsumnachfrage der privaten Haushalte (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck) auch wieder kräftig zurück (–8,3% gegenüber dem III. Quartal 2020).
Die Industrie- und Baukonjunktur verlief hingegen stabiler, die Wertschöpfung in der Industrie (NACE B bis E) stieg im IV. Quartal um 1%. In der Bauwirtschaft wurde ein Rückgang von 1,6% verzeichnet.
Die außenwirtschaftliche Dynamik zeigt sich weiterhin vom weltweiten Abschwung geprägt, die Exporte sanken um 1,1%, die Importe um 0,7%. Die Entwicklung der Investitionsnachfrage entwickelte sich hingegen stabil, die Bruttoanlageinvestitionen veränderten sich im Vormonatsvergleich kaum (+0,1%).