Um eine Landkarte der (De-)Karbonisierung der österreichischen Wirtschaft zu erstellen, werden zum einen die wichtigsten gewerblichen
Emittenten (die vom EU-Emissionshandelssystem EU-EHS erfasst sind) verortet, zum anderen ein kleinräumiges Input-Output- Modell
(159 Wirtschaftsbereiche nach 94 Bezirken) mit Schwerpunkt "Emissionen" zusammengestellt. Mit dieser Datenbasis wird eine
prototypische Anwendung dargestellt: Die Bestrebungen zur Senkung der Treibhausgasemissionen werden die Nachfrage nach Kfz
wahrscheinlich verringern, sicher aber von konventionellen Antrieben zu alternativen, emissionsärmeren (oder emissionsfreien)
Antriebssystemen verlagern. Österreich weist eine bedeutende Zulieferindustrie zur Herstellung konventioneller Kfz auf. Die
Anwendung demonstriert die regionale (und sektorale) Betroffenheit einer solchen Umstellung, aber auch die Chancen, die sich
dadurch ergeben. Die Anwendung zeigt aber auch einen regionalen Mismatch zwischen Chancen und Risiken: Die potentiellen Chancen
könnten regional anders verteilt sein als die möglichen Verluste.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Amt der Burgenländischen Landesregierung – Amt der Kärntner Landesregierung – Amt der Niederösterreichischen Landesregierung – Amt der Oberösterreichischen Landesregierung – Amt der Salzburger Landesregierung – Amt der Steiermärkischen Landesregierung – Amt der Tiroler Landesregierung – Amt der Vorarlberger Landesregierung – Magistrat der Stadt Wien
Der vorliegende Bericht fasst zusammen, welche Maßnahmen von Ländern und Gemeinden finanziert werden und wie groß der Anteil
der Umweltmaßnahmen daran ist. Ausgewählte Indikatoren zur Transformation des Wirtschaftssystems werden vorgestellt und in
den Kontext der nationalen Umwelt- und Klimapolitik gestellt. Dieses Material bildet den Hintergrund einer Bewertungsmatrix,
in der auf Grundlage der Einschätzung von Expertinnen und Experten Maßnahmen beurteilt werden, die im Zuge der Bewältigung
der COVID-19-Krise implementiert bzw. diskutiert werden. Die Wirkungen von Maßnahmen werden im Hinblick auf folgende Zieldimensionen
bewertet: Beschäftigung im Inland, Wertschöpfung, Klimaanpassung und Klimaschutz sowie Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen.
Da die Wirkungen vom jeweiligen Kontext abhängen und nicht von anderen, ergänzenden oder hemmenden Faktoren losgelöst betrachtet
werden können, wird bei der Bewertung kurz skizziert, worauf die Beurteilung basiert. Der Bericht endet mit Überlegungen,
wie es gelingen kann, die Maßnahmen verschiedener Gebietskörperschaften in kohärenter Weise so zu bündeln, dass die ambitionierten
Ziele der Transformation erreicht werden können.
In dieser 13. Ausgabe legt das WIFO Schlüsselindikatoren zu Klimawandel und Energiewirtschaft vor, die die Entwicklung von
Treibhausgasemissionen, Energieverbrauch und Wirtschaftsleistung beleuchten. Demnach nahmen die Treibhaushausgasemissionen
in Österreich 2018 gegenüber dem Vorjahr erstmals seit drei Jahren ab (3,75%). Sie lagen damit auf dem Niveau von 1990 bzw.
2015. Haupttreiber dieser Entwicklung waren Sondereffekte in der Industrie, eine geringere Zahl an Heizgradtagen sowie ein
Rückgang der heimischen Stromerzeugung. Der Verkehrssektor war nach wie vor Treiber der Emissionsdynamik. Die reale Bruttowertschöpfung
wuchs dabei um 2,4%. Das Schwerpunktthema beschäftigt sich mit der durch die COVID-19-Pandemie bedingten Verringerung der
CO2-Emissionen und verweist auf die Bedeutung der aufgelegten Konjunkturpakete für die Förderung der Innovationskraft hin
zu einer resilienten und kohlenstofffreien Wirtschaft.
Die reale Wirtschaftsleistung (+3%) und der Bruttoinlandsverbrauch an Energie (+2%) entwickelten sich 2017 ähnlich, zwischen
der Entwicklung von Energieverbrauch und Wirtschaftsleistung konnte jedoch eine relative Entkoppelung erzielt werden. Die
Zunahme der Treibhausgasemissionen (+3,3%) lag hingegen über dem Wirtschaftswachstum. Dies bedeutet eine Verfestigung der
Emissionsintensität der österreichischen Wirtschaft. Der 2005 eingeleitete rückläufige Trend konnte somit nicht wiederaufgenommen
werden. Dies war auf den Anstieg der Emissionen im Emissionshandelsbereich (+5,2%) zurückzuführen, insbesondere die CO2-Emissionen
der Industrie wuchsen kräftig (+4,8%), aber auch in der Energiewirtschaft (+6%) und im Verkehrssektor (+3,2%) nahmen die Emissionen
zu. In einem Sonderthema befasst sich der vorliegende Bericht mit der Ressourcenintensität und dem potentiellen Beitrag einer
Kreislaufwirtschaft zur Senkung von Treibhausgasemissionen.
Two major international frameworks provide landmarks for future development paths: the UN Sustainable Development Goals (SDGs)
and the Paris Climate Agreement. Monitoring the progress towards achieving the individual goals has to consider a multitude
of synergies and trade-offs. In this paper we use composite indices to analyse climate and energy policy in Austria and other
selected EU countries. The analysis delivers several results which are also supported by the assessment of climate and energy
policies in the case study countries. In general, the improvements regarding energy efficiency, emissions and deployment of
renewables have been moderate in the period under observation. This hints at the time needed for restructuring to take place.
This underlines the importance of credible political commitment to climate targets, the implementation of ambitious instruments
and the need for stability in the guiding frameworks in order to effectuate substantial changes. In addition, the description
of the circumstances and policy frameworks in the selected countries shows, that each one is characterised by a very specific
energy system (complemented by specific social structures) which determines the challenges that have to be overcome on the
way to decarbonisation.
Ackerbau spielt eine wichtige Rolle in der österreichischen Landwirtschaft. Seit einigen Jahren nutzen die Sachgütererzeuger
vermehrt landwirtschaftliche Rohstoffe zur Produktion neuer und innovativer Produkte. Durch erhebliche Investitionen im Inland
wurde die hohe Nettoexportquote von Weizen deutlich verringert. Die Verarbeitung im Inland schafft Beschäftigung und Wertschöpfung
und verkürzt die Transportwege. Wie die Analyse zeigt, trägt die kaskadische Nutzung von pflanzlichen Rohstoffen zur effizienten
Nutzung in der Verarbeitung durch die Industrie und in der Tierfütterung bei. Dies schafft Ressourcen, die zur nachhaltigen
Produktion von Energieträgern genutzt werden können. Szenarienschätzungen quantifizieren die Auswirkungen von Investitionen
und Produktionsausweitungen in der Stärkeindustrie auf Beschäftigung und Wertschöpfung. Plastik auf der Grundlage fossiler
Rohstoffe könnte mit erheblichen Vorteilen für die Umwelt auf Basis nachwachsender Rohstoffe produziert werden.
Both the UN SDGs and the Paris Agreement imply ambitious long-term targets which only can be met with a fundamental restructuring
of economic and social systems. We propose a set of energy and climate policy indicators that allows informed policy making
and goes beyond the approaches that mainly focus on progress based on the UN indicator set. The sustainable energy indicators
cover the whole energy system as well as the three dimensions of sustainability. The approach combines an energy service centred
perspective with research on energy and climate indicators and embeds the indicator framework in broader socio-ecologic context.
For the four demand-side sectors a set of 118 high-level energy indicators has been assembled that can be further disaggregated
to about 387 indicators. For electricity and heat supply a set of 25 energy indicators has been compiled that can be further
disaggregated to about 130 indicators differentiating by energy source and plant type. Interactions (i.e., synergies and conflicts)
between the different target dimensions and the corresponding indicators need to be carefully considered. Given the complexity
of the issue and the lack of adequate indicators and gaps in data availability it is difficult to interpret certain observable
trends. This needs to be kept in mind when using the indicator system for policy analysis.
Die reale Wirtschaftsleistung (+1,5%) und der Bruttoinlandsverbrauch an Energie (+1,4%) wuchsen 2016 gleichgerichtet. Somit
wurde in diesem Jahr keine Entkoppelung zwischen der Entwicklung von Energieverbrauch und Wirtschaftsleistung erzielt. Dies
zeigt die vorliegende elfte Ausgabe der WIFO-Schlüsselindikatoren zu Energiewirtschaft und Klimawandel. Lediglich die Zunahme
der Treibhausgasemissionen (+1%) wurde aufgrund einer Energieträgersubstitution von Kohle hin zu Gas und Mineralöl relativ
von der Wirtschaftsleistung entkoppelt. Sie nahmen aber das zweite Jahr in Folge zu, der 2005 eingeleitete rückläufige Trend
konnte somit nicht wiederaufgenommen werden. Dies war auf den Anstieg der Emissionen im Nicht-Emissionshandelsbereich (+2,6%)
zurückzuführen, insbesondere die CO2-Emissionen des Verkehrssektors wuchsen erneut kräftig (+4,1%), aber auch im Gebäudebereich
(+2,5%) wurde aufgrund des Anstieges der Zahl der Heizgradtage eine Zunahme der Emissionen gemessen. In einem Sonderthema
befasst sich der vorliegende Bericht mit Optionen für die aufkommensneutrale Einführung einer CO2-Steuer für die Nicht-Emissionshandelssektoren
in Österreich und deren potentiellen Effekten auf Verteilung und Wettbewerb.
The CATs project focused on carbon taxes as a policy instrument for achieving emission reductions particularly in sectors
not covered by the EU Emission Trading Scheme (EU ETS). Based on a systematic review of carbon taxes in EU member countries
and a qualitative assessment of the implementation barriers and success factors in frontrunner countries a model-based analysis
of the effects of various carbon tax scenarios for Austria was performed. Policy recommendations were developed for Austria
and the EU. The project results suggest that carefully designed CO2 tax schemes can play an important part in achieving greenhouse
gas emission targets for non-ETS sectors in Austria with potentially positive distributive and macroeconomic impacts.
The CATs project focused on carbon taxes as a policy instrument for achieving emission reductions particularly in sectors
not covered by the EU Emission Trading Scheme (EU ETS). Based on a systematic review of carbon taxes in EU member countries
and a qualitative assessment of the implementation barriers and success factors in frontrunner countries a model-based analysis
of the effects of various carbon tax scenarios for Austria was performed. Policy recommendations were developed for Austria
and the EU. The project results suggest that carefully designed CO2 tax schemes can play an important part in achieving greenhouse
gas emission targets for non-ETS sectors in Austria with potentially positive distributive and macroeconomic impacts.