Im II. Quartal wuchs Österreichs Wirtschaft noch solide, Stimmungsindikatoren deuten jedoch auf eine Verlangsamung der Konjunktur
hin. Die Konjunkturerwartungen der heimischen Unternehmen trübten sich im Juli auf breiter Basis ein. Auch gemäß Wöchentlichem
WIFO-Wirtschaftsindex (WWWI) dürfte das BIP-Wachstum im Juli schwächer ausgefallen sein als in den Vormonaten.
Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen strebt mit den darin formulierten 17 Zielen (Sustainable Development Goals – SDG) nach
einer globalen nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene. Eurostat misst und evaluiert
in einem Monitoring jährlich die Zielerreichung anhand von Indikatoren. Aufbauend auf dem aktuellen Bericht von Eurostat untersucht
dieser Research Brief die Entwicklung von SDG 8 für Österreich. Auf Basis der WIFO-Konjunkturprognose vom Juni 2022 und von
neu entwickelten Nowcast-Modellen trifft dieser Beitrag eine erste Einschätzung der Zielerreichung für das Jahr 2022. Der
überwiegende Teil der wirtschaftlichen Indikatoren in SDG 8 entwickelt sich, im Zuge der Erholung vom COVID-19-bedingten Einbruch,
in Richtung Zielerreichung. Auch im Bereich des Rohstoffverbrauchs ist ein Fortschritt zu erwarten. Die geschlechtsspezifischen
Unterschiede in der Nichterwerbstätigkeit durch familiäre Pflegeverpflichtungen werden sich jedoch 2022 weiter vom Ziel entfernen.
The COVID-19 pandemic and its consequences continued to shape the development of the global economy in 2021. Regionally, economic
activity was heterogeneous, although the rapid recovery in industrial production resulted in supply bottlenecks and sharp
price increases in many areas. The domestic economy expanded again, although economic activity fluctuated once more strongly
over the year and was largely influenced by the COVID-19 health care policy measures. With the economic recovery, average
hours worked also increased, which had a positive effect on per capita incomes. Together with improved consumer confidence
and savings reserves from the previous year, this increased households' willingness to spend. Rising raw material prices had
an inflationary effect, causing the Consumer Price Index to rise significantly, particularly at the end of 2021.
Gut zwei Monate nach Ausbruch des Ukraine-Krieges ist die wirtschaftliche Unsicherheit weiterhin hoch. Hohe Rohstoffpreise
und erneute Lieferengpässe belasten die Weltwirtschaft. Sowohl in den USA als auch im Euro-Raum entwickelte sich die Wirtschaft
im I. Quartal nur verhalten. In Österreich sorgten hingegen die starke Industriekonjunktur sowie Aufholeffekte im Dienstleistungsbereich
für einen kräftigen Zuwachs. Im April schwächte sich das gesamtwirtschaftliche Wachstum jedoch ab.
Die COVID-19-Pandemie und ihre Folgen prägten auch 2021 die Entwicklung der Weltwirtschaft. Regional verlief die Konjunktur
heterogen, wenngleich die rasche Erholung der Industrieproduktion vielerorts Angebotsengpässe und starke Preissteigerungen
zur Folge hatte. Die heimische Wirtschaft expandierte wieder, wobei die Konjunktur unterjährig erneut stark schwankte und
maßgeblich von den gesundheitspolitischen COVID-19-Maßnahmen geprägt war. Mit der wirtschaftlichen Erholung stieg auch die
durchschnittlich geleistete Arbeitszeit, was sich positiv auf die Pro-Kopf-Einkommen auswirkte. Dies steigerte zusammen mit
dem verbesserten Konsumentenvertrauen und Sparrücklagen aus dem Vorjahr die Ausgabenbereitschaft der privaten Haushalte. Steigende
Rohstoffpreise wirkten inflationstreibend, wodurch der Verbraucherpreisindex vor allem zu Jahresende 2021 deutlich anstieg.