Wie wissenschaftliche Untersuchungen regelmäßig belegen, gibt es in Österreich geschlechtsspezifische Lohnunterschiede. Der
vorliegende Research Brief untersucht auf Basis von EU-SILC-Daten die Entwicklung dieser Unterschiede im Zeitraum 2005 bis
2019. Während der Stundenlohn von Frauen im Jahr 2005 um etwa 20,5% geringer war als jener der Männer, sank diese Differenz
bis 2019 auf 15,3%. Auch der um bestimmte Merkmale wie etwa die Schulbildung und Berufserfahrung "bereinigte" Lohnunterschied
ging je nach statistischer Methode bis 2019 auf 6% bis 11% zurück (2005: 9% bis 17%). Der Hauptgrund für den Rückgang ist
eine Angleichung der Merkmale von Frauen und Männern, die auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt werden. Die größte Bedeutung für
den Lohnunterschied kommt neben nicht beobachteten Merkmalen der Berufswahl und der Berufserfahrung zu, die im Fall von Frauen
durch Kinderbetreuungszeiten eingeschränkt wird. Der vorliegende Research Brief ist eine Aktualisierung von Böheim, R., Fink,
M., Zulehner, C., "About time: the narrowing gender wage gap in Austria", Empirica, 2020.
Mit finanzieller Unterstützung von: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung – Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Studie von: Kompetenzzentrum "Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft"
Online seit: 26.02.2021 0:00
Das Jahr 2020 war vom Ausbruch und der globalen Verbreitung von COVID-19 geprägt. Obwohl sich das Virus im Jänner und Februar
2020 noch nicht stark in Europa ausgebreitet hatte, litten die europäischen Wertschöpfungsketten bereits unter Produktions-
und Lieferausfällen in und aus Asien – allen voran China. Ab Mitte Februar erfasste die Pandemie auch Europa und die USA.
Die Politik musste mit gesundheitspolitischen Maßnahmen reagieren, die vor allem die Bewegungs- und Verkehrsfreiheit drastisch
einschränkten und somit große Teile des Wirtschaftslebens zum Stillstand brachten. Die Folge war ein wirtschaftlicher Abschwung
in einer seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr beobachteten Größenordnung. Laut OECD dürfte das weltweite BIP 2020 im
Vorjahresvergleich um 4,3% gesunken sein. Für Österreich rechnet das WIFO in seiner Prognose vom Dezember 2020 mit einem Einbruch
um rund 7,3%.
Die Wirtschaft in den Bundesländern, Februar 2021, 84 Seiten
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 01.03.2021 0:00
Die Dynamik der österreichischen Wirtschaft stand im III. Quartal 2020 weiterhin im Zeichen der COVID-19-Pandemie, obgleich
die Einbrüche deutlich schwächer ausfielen als im II. Quartal. Auf dem heimischen Arbeitsmarkt ging die Beschäftigung im III.
Quartal im Vorjahresvergleich weiterhin zurück, und die Arbeitslosigkeit nahm weiter zu. Sämtliche Bundesländer verzeichneten
empfindliche und breit gestreute wirtschaftliche Einbußen.
Die Stimmung unter den österreichischen Unternehmen bleibt skeptisch. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte im Februar mit
–11,0 Punkten (saisonbereinigt) weiter im negativen Bereich und veränderte sich zum Vormonat kaum. Die Unternehmen blieben
in ihren Lagebeurteilungen sehr zurückhaltend. Die Erwartungen stiegen zwar gegenüber dem Vormonat leicht an, verbesserten
sich aber nur unwesentlich. Die zweite COVID-19-Welle hält die österreichische Wirtschaft weiter fest im Griff. In Branchen,
die direkt oder indirekt stark von behördlichen Einschränkungen betroffen sind, ist die Stimmung schlecht.
Das Eich- und Vermessungswesen stellt die grundlegende messtechnische Infrastruktur und verlässliche Geoinformationen bereit.
Es erbringt komplexe, für das Funktionieren einer Volkswirtschaft wesentliche Dienstleistungen, die die Öffentlichkeit umso
weniger wahrnimmt, je zuverlässiger sie erbracht werden und je reibungsloser die durch sie unterstützten Prozesse funktionieren.
Die vorliegende Studie untersucht daher die konkreten Funktionen und Aufgaben sowie den gesellschaftlichen Mehrwert (Public
Value) der durch das Eich- und Vermessungswesen erbrachten Leistungen. Im Mittelpunkt steht dabei die institutionalisierte
Vertrauensbildung als Basis für die Koordination zahlreicher wirtschaftlicher Aktivitäten.
Im Rahmen dieses Projektes werden die Lebensbedingungen und die Lebensqualität der Bevölkerung in Niederösterreich mittels
einer breit angelegten Befragung sowie einer Analyse sekundärstatistischer Daten untersucht. Die Studie beleuchtet die Themenfelder
Leben, Arbeit, Wohnen und Mobilität, deren Teilbereiche als wichtige Aspekte für Lebensqualität und Lebenszufriedenheit gelten.
Neben der Wahrnehmung der aktuellen Situation widmet sich die Befragung auch den Erwartungen der Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen
für die Zukunft. Die hohe Beteiligung an der Befragung erlaubt eine Auswertung nach soziodemographischen Merkmalen. Der Abbildungsband
zeigt die Auswertung aller Fragen nach Geschlecht, Alter, höchster abgeschlossener Ausbildung, Erwerbsstatus, Region, Regionstyp
und Gemeindegröße.
Im Rahmen dieses Projektes werden die Lebensbedingungen und die Lebensqualität der Bevölkerung in Niederösterreich mittels
einer breit angelegten Befragung sowie einer Analyse sekundärstatistischer Daten untersucht. Die Studie beleuchtet die Themenfelder
Leben, Arbeit, Wohnen und Mobilität, deren Teilbereiche als wichtige Aspekte für Lebensqualität und Lebenszufriedenheit gelten.
Neben der Wahrnehmung der aktuellen Situation widmet sich die Befragung auch den Erwartungen der Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen
für die Zukunft. Ein besonderer Fokus wird auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Einschätzungen verschiedener Altersgruppen
(insbesondere der Jüngeren) und auf die niederösterreichischen Regionen gelegt. Die Ergebnisse zeigen im Heute u. a. eine
starke Verbundenheit im sozialen wie auch regionalen Kontext, eine hohe Lebenszufriedenheit, Wichtigkeit der Selbstbestimmung,
aber auch Sorgen bezüglich Arbeitsbelastung, Weiterbildung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Kostenbelastungen im
Bereich Wohnen. Das Auto dominiert hinsichtlich der Mobilität, und Pendeln wird in Kauf genommen, wobei der öffentliche Nahverkehr
oftmals nur als unzureichend beurteilt wird. Der Blick auf die Zukunftserwartungen zeigt eine steigende Verbundenheit mit
Familie und Freunden, jedoch auch eine gewisse Skepsis hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Lebenszufriedenheit, regionalen
Verbundenheit, Selbstbestimmung oder der aktiven kommunalen Teilhabe. Gleichzeitig wird erwartet, dass sowohl die Arbeitsbelastung
als auch die Wohnkostenbelastung weiter zunehmen. Flexible Arbeitszeitmodelle können hier die Vereinbarkeit verbessern, auch
werden alternative Wohnformen bzw. Anpassungen der Wohnpräferenzen als Option gesehen. Die Befragten erwarten auch eine Zunahme
der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs sowie von Sharing-Angeboten.
We study the strategic positioning of Austrian manufacturing firms that face competition from emerging markets as opposed
to firms that do not. Using a unique sample of large Austrian manufacturing, we find that emerging market competitors are
not always a force majeure, but the result of the firms' international activity. Existing strengths and weaknesses are more
pronounced when firms face competitors from emerging markets. Emerging market competition is associated with a broader product
portfolio and triggers portfolio adjustments. Yet, a larger share of the companies facing emerging market competitors neither
adjusts the product portfolio nor plans to develop new competences.
Austria is a small open economy that in the last decades underwent two different waves of increasing trade integration: one
with Eastern Europe and one with China. This paper studies the effects of increases in trade with China and Eastern Europe
on labour market dynamics in Austrian NUTS-4 regions for two ten-year periods between 1995 and 2015. Given the limited data
available, the current analysis could not identify significant effects on aggregate labour dynamics neither for rising imports
from Eastern Europe or China, nor for rising exports to Eastern Europe. However, there is weak evidence that exports to China
have facilitated employment growth, especially in high quality segments. Overall, these results add a cautious perspective
to the discussion of import competition.
We revisit the impact of rising imports from China on within firm labour productivity growth in the EU. The period analysed
is 2003 through 2016 and thus covers the recent increase of technology-intensive imports from China. We find that higher fractions
of Chinese imports in aggregate imports slow down labour productivity growth of domestic firms in Europe. The adverse effect
becomes more pronounced at higher growth rates. Multinationals are able to partly compensate the negative effects of import
competition and benefit from Chinese imports at higher productivity growth intensities. The effects are strongest for local
firms and firms in low tech industries. No effects were found for firms in high-tech industries.