Der Diskurs zum Bedingungslosen Grundeinkommen gewinnt an Bedeutung, da destandardisierte Erwerbs- und Einkommensverläufe
im erwerbszentrierten Sicherungssystem die sozialen Sicherheit für die Betroffenen ebenso beeinträchtigen wie die Zunahme
der Leistungsbeziehenden im zweiten sozialen Netz. Der Beitrag beleuchtet im ersten Schritt die gegenwärtigen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen, auf denen jedes Modell des Bedingungslosen Grundeinkommens aufsetzen müsste, und skizziert im zweiten Schritt
mögliche Wechselwirkungen zwischen Bedingungslosem Grundeinkommen und Arbeitsangebot, Löhnen, Preisen und Verteilung.
Im Gegensatz zur öffentlichen Pensionsdiskussion der "Finanzierbarkeit" bzw. der "Nachhaltigkeit" stehen im Beitrag mögliche
Folgewirkungen der Ausweitung der Bemessungszeit für die Bildung der Pensionsbemessungsgrundlage von 15 auf 40 Jahre im Mittelpunkt.
Die Stärkung des Äquivalenzprinzips wird demnach bei zunehmender Destandardisierung der Beschäftigungs- wie auch der Einkommensverläufe
künftig mit einem Bedeutungsgewinn der Ausgleichsmechanismen wie Teilversicherungszeiten und Mindestsicherungselementen verbunden
sein – eine Entwicklung, die mit dem Kostendämpfungsziel der lebenslangen Durchrechnung nicht in Übereinstimmung steht.