Das WIFO hält seine Konjunkturprognose mit einem realen Wirtschaftswachstum von 2,2% im Jahr 1999 seit März aufrecht. Im 1.
Halbjahr 1999 war die Expansion fast ausschließlich von der Inlandsnachfrage getragen, seit dem Sommer haben sich Export-
und Industriekonjunktur merklich beschleunigt. Im Jahr 2000 wird der österreichische Export nicht nur vom anziehenden Wachstum
der Auslandsmärkte profitieren, sondern auch von einer deutlichen Verbesserung der preisbestimmten Wettbewerbsfähigkeit. Das
Inkrafttreten der Steuerreform 2000 bietet aber auch für den privaten Konsum zusätzliche Impulse. Das reale Wirtschaftswachstum
wird auf 2,8% steigen. Ein erster Ausblick auf das Jahr 2001 lässt auch eine weiterhin überdurchschnittliche Ausweitung von
Nachfrage und Produktion um etwa 2¾% erwarten. Die Preisstabilität bleibt gewahrt. Die zwei zentralen wirtschaftspolitischen
Herausforderungen bilden die Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte und die Arbeitslosigkeit – beide Größen verfehlen
aus heutiger Sicht die selbstgesetzten Ziele der Bundesregierung.
Keywords:Erheblicher Handlungsbedarf für Budget- und Arbeitsmarktpolitik trotz Beschleunigung des Wachstums. Prognose für 1999 bis
2001
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen