Bericht zur Wiener Wirtschaft

Konjunktur im 1. Halbjahr 2024 und strukturelle Entwicklungen auf mittlere Frist

Die anhaltende Konjunkturschwäche, die ihren Ursprung in einer ausgeprägten Industrierezession hat, wirkte sich auch im 1. Halbjahr auf die Wiener Wirtschaft aus. Die reale Bruttowertschöpfung entwickelte sich jedoch mit einem Wachstum von 0,3% deutlich besser als in Österreich (–1,6%). Die stärksten Wachstumsimpulse gingen in Wien von den Finanzdienstleistungen, dem öffentlichen Sektor sowie den Dienstleistungen der Informations- und Kommunikationstechnologie aus. Gleichzeitig bremsten deutliche Wertschöpfungsrückgänge im Handel, im Wohnungswesen und in der sonstigen Industrie das Wachstum der Stadtwirtschaft. Die konjunkturelle Schwächephase zeigt sich nun auch deutlicher auf dem Arbeitsmarkt. Wien war in der ersten Jahreshälfte dennoch das Bundesland mit dem höchsten Beschäftigungswachstum (+1,0% gegenüber +0,2% im Bundesschnitt), was vor allem auf die starke Lokalisation von auch in der Rezession noch wachsenden Branchen zurückzuführen ist. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet die Prognose für Wien ein Wachstum der Bruttowertschöpfung von 0,3% (Österreich –0,6%) und der Beschäftigung von 0,9% (Österreich +0,2%). Die regionale Arbeitslosenquote wird jedoch aufgrund des weiterhin stark wachsenden Arbeitskräfteangebots auf 11,4% steigen (Österreich: 7,0%).