Auftraggeber: Bundeskanzleramt – Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Mit finanzieller Unterstützung von: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank
Abgeschlossen: 2016
Das Projekt schließt an die früheren Arbeiten des WIFO zur Umverteilung aus den Jahren 1986, 1996 und 2009 an. Mit der Verfügbarkeit
der Konsumerhebung 2009/10 und der jüngsten EU-SILC-Daten (2011/12) soll die aktuelle Verteilungseffizienz der Einnahmen und
Ausgaben des öffentlichen Sektors in Österreich beurteilt werden, wobei der Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit den früheren
WIFO-Analysen hohe Priorität eingeräumt wird. Darüber hinaus sind inhaltliche und methodische Weiterentwicklungen geplant.
Die Verteilung der Markteinkommen wird durch wohlfahrtsstaatliche Leistungen in Österreich in beträchtlichem Ausmaß korrigiert.
Während aber die Steuern und Abgaben kaum umverteilend wirken, kommen die Staatsausgaben in höherem Maße den Haushalten mit
niedrigem Markteinkommen zugute als jenen mit hohem. Unter Berücksichtigung der Haushaltsgröße gewinnen die Haushalte in der
unteren Hälfte der Einkommenspyramide aus dem staatlichen Umverteilungsprozess, während jene in der oberen Hälfte die Leistungen
finanzieren, da sie mehr an Abgaben zahlen als sie an öffentlichen Leistungen erhalten.
Mit finanzieller Unterstützung von: Bundeskanzleramt – Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz – Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 23.09.2009 9:00
Die Verteilung der Markteinkommen wird in Österreich durch die Aktivitäten des Staates in beträchtlichem Ausmaß korrigiert.
Die Sekundärverteilung, d. h. die Verteilung der Einkommen nach Berücksichtigung aller Abgaben und öffentlichen Leistungen,
ist deutlich gleichmäßiger als die Verteilung der Primär- oder Markteinkommen. Während die öffentlichen Abgaben insgesamt
weitgehend proportional wirken und alle Einkommensschichten in Relation zu ihrem Markteinkommen gleichmäßig belasten, wirken
die Staatsausgaben stark progressiv: Sie kommen zum einen Bedürftigeren stärker zugute als Wohlhabenden, zum anderen ist ihre
ökonomische Bedeutung für die niedrigen Einkommen viel größer. Obwohl universelle wohlfahrtsstaatliche Leistungen und horizontale
Verteilungsprinzipien dominieren, erfolgt eine deutliche vertikale Umverteilung; die Staatsausgaben, die an private Haushalte
fließen, wirken in Summe eindeutig progressiv auf die Einkommensverteilung. Der Progressionsgrad der monetären und realen
öffentlichen Transfers hat in den letzten 15 Jahren zugenommen. Berücksichtigt man neben dem Einkommen auch die Haushaltsgröße,
so entfielen im Jahr 2005 auf das untere Drittel der Nicht-Selbständigenhaushalte gut 43% aller öffentlichen Transfers, auf
das mittlere gut 31% und auf das obere 25%. In Relation zu den auf dem Markt erzielten Bruttoeinkommen betragen die öffentlichen
Leistungen (ohne Pensionen, die hier als Markteinkommen behandelt werden) im unteren Drittel 84%, im mittleren Drittel 29%
und im oberen 12%. Im Durchschnitt betrugen die hier analysierten Staatsausgaben 2005 27% der Bruttomarkteinkommen.
Alois Guger (Projektleitung), Martina Agwi, Adolf Buxbaum, Eva Festl, Käthe Knittler, Verena Halsmayer, Hans Pitlik, Simon Sturn, Michael Wüger
Auftraggeber: Bundeskanzleramt – Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Mit finanzieller Unterstützung von: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 23.09.2009 9:00
Die Verteilung der Markteinkommen wird in Österreich durch die Aktivitäten des Staates in beträchtlichem Ausmaß korrigiert.
Die Sekundärverteilung, d. h. die Verteilung der Einkommen nach Berücksichtigung aller Abgaben und öffentlichen Leistungen,
ist deutlich gleichmäßiger als die Verteilung der Primär- oder Markteinkommen. Während die öffentlichen Abgaben insgesamt
weitgehend proportional wirken und alle Einkommensschichten in Relation zu ihrem Markteinkommen gleichmäßig belasten, wirken
die Staatsausgaben stark progressiv: Sie kommen zum einen Bedürftigeren stärker zugute als Wohlhabenden, zum anderen ist ihre
ökonomische Bedeutung für die niedrigen Einkommen viel größer. Obwohl universelle wohlfahrtsstaatliche Leistungen und horizontale
Verteilungsprinzipien dominieren, erfolgt eine deutliche vertikale Umverteilung; die Staatsausgaben, die an private Haushalte
fließen, wirken in Summe eindeutig progressiv auf die Einkommensverteilung. Der Progressionsgrad der monetären und realen
öffentlichen Transfers hat in den letzten 15 Jahren zugenommen. Berücksichtigt man neben dem Einkommen auch die Haushaltsgröße,
so entfielen im Jahr 2005 auf das untere Drittel der Nicht-Selbständigenhaushalte gut 43% aller öffentlichen Transfers, auf
das mittlere gut 31% und auf das obere 25%. In Relation zu den auf dem Markt erzielten Bruttoeinkommen betragen die öffentlichen
Leistungen (ohne Pensionen, die hier als Markteinkommen behandelt werden) im unteren Drittel 84%, im mittleren Drittel 29%
und im oberen 12%. Im Durchschnitt betrugen die hier analysierten Staatsausgaben 2005 27% der Bruttomarkteinkommen.
Im österreichischen Pensionssystem werden 15% des Bruttoinlandsproduktes großteils im Umlageverfahren an Pensionisten umverteilt.
Das Ausmaß der Umverteilung zwischen den Generationen wird nicht nur durch die Reife eines Pensionssystems bestimmt, sondern
auch durch exogene Faktoren: Den demographischen Wandel, zunehmende Instabilität der Arbeitsverhältnisse und eine Abnahme
der Erwerbsbeteiligung erzeugen in einem Umlageverfahren Finanzierungsengpässe und letztlich Verschiebungen der Einkommensverteilung
zwischen den Generationen. Die Methode des Generational Accounting bietet ein Schätzverfahren zur Bestimmung der Umverteilungswirkung
zwischen den Generationen. Die vergangenen Pensionsreformen verstärkten das Versicherungsprinzip und schränkten dabei meist
das Leistungsrecht künftiger Pensionisten ein. Die aktuelle Pensionsreform setzt Zutrittsbeschränkungen für Versicherte im
pensionsfähigen Alter und erhöht die Abschlagsätze für die vorzeitige Alterspension.
Die Umverteilung durch den Staat erreicht in Österreich einen beträchtlichen Umfang: Das obere Drittel der Haushalte, das
über 60% des Brutto-Haushaltseinkommens verfügt, zahlt 62% der Abgaben und Steuern und erhält 43% der erfaßten öffentlichen
Transfers. Der hohe Anteil an den (an der Zahl der Empfänger orientierten) Transfers spiegelt die überdurchschnittliche Haushaltsgröße
wider. Für das obere Drittel der Haushalte machen diese Transfers aber nur 12% des Bruttoeinkommens aus, die Abgaben dagegen
37%. Das mittlere Drittel der nach dem Einkommen gereihten Haushalte verfügt über 28% des Brutto-Haushaltseinkommens, zahlt
28% der Abgaben und bezieht 35% der Transfers. Das untere Drittel der Haushalte verfügt über nur 12% des Brutto-Haushaltseinkommens,
zahlt knapp 10% aller Abgaben, erhält aber 22% aller erfaßten Transfers. Diese Leistungen machen hier 31% des Einkommens der
betroffenen Haushalte aus, im oberen Drittel nur 12%.
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Diese Kurzzusammenfassung der aktuellen WIFO-Umverteilungsstudie analysiert das Umverteilungspotential in Österreich. Trotz
der hohen Abgabenquote von fast 42% erfolgt die Umverteilung vor allem über die Ausgaben- und nicht über die Einnahmenseite
der öffentlichen Hand. Das untere Einkommensdrittel der Haushalte verfügt nach dem Umverteilungsprozess über ein um 60% höheres
Einkommen als davor. In der mittleren Einkommensgruppe wird das Primäreinkommen um 5% verringert, im oberen Einkommensdrittel
um knapp 25%. Insgesamt gewinnen Haushalte in der unteren Hälfte der Einkommensverteilung im kurzfristigen jährlichen Umverteilungsprozess
durch die Geldleistungen, vor allem aber durch die Sachleistungen der öffentlichen Haushalte.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Mit finanzieller Unterstützung von: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank
Abgeschlossen: 2019
Die Studie liefert einen aktualisierten Befund über die Einkommenssituation privater Haushalte vor und nach Umverteilung durch
Einnahmen und Ausgaben des Staates. Der erste Teil der Studie bezieht sich auf das Jahr 2015 und knüpft an die bisherigen
WIFO-Umverteilungsstudien zu den Jahren 1983, 1991, 2000, 2005 und 2010 an. Neben den Markt- und Primäreinkommen werden die
Sozialabgaben sowie die direkten und indirekten Steuern in Hinblick auf ihre Verteilung und Progressivität auf der Haushaltsebene
diskutiert. Einen Schwerpunkt der Analyse bilden die wohlfahrts- und sozialstaatlichen Geld- und Sachleistungen der öffentlichen
Hand in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Familie, Wohnen, Arbeitslosigkeit und Mindestsicherung. Im zweiten Teil der Studie
werden die Umverteilungswirkungen der Steuerreform 2015/16 auf Basis einer Mikrosimulation untersucht.
Alois Guger, Michael Wüger, Martina Agwi, Adolf Buxbaum, Eva Festl, Käthe Knittler, Verena Halsmayer, Simon Sturn
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Abgeschlossen: 2016
Die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben im Sozialbereich zwischen 2010 und 2015 und die Verteilungs- und Umverteilungswirkungen
des österreichischen Abgabensystems und der monetären Sozialleistungen im Jahr 2015 werden mit dem WIFO-Mikrosimulationsmodell
auf Basis der Daten des EU-SILC (European Union Survey on Income and Living Conditions), der Konsumerhebung und des HFCS (Household
Finance and Consumption Survey) analysiert. Der Fokus liegt auf den Änderungen der Umverteilungswirkung gegenüber dem Vergleichsjahr
2010.
Die Steuerreformen 2009/10 und 2015/16 erhöhten jeweils den Progressionsgrad der Einkommensteuer. Die indirekten Steuern,
die für die Haushalte mit dem niedrigsten Gesamteinkommen die größte Abgabenbelastung bilden, wirken regressiv. Hatte sich
der Regressionsgrad zwischen 2007 und 2010 etwas abgeschwächt, so erhöhte sich die Belastung niedriger Einkommen durch indirekte
Steuern in den letzten Jahren durch den starken Anstieg der Miet- und Lebensmittelpreise. Insgesamt nahm die Umverteilungswirkung
des Steuersystems (Einkommensteuer und indirekte Steuern) seit 2007 zu. Allerdings stieg die Belastung durch Sozialbeiträge
in den unteren Einkommensdezilen zwischen 2007 und 2016 und sank in den oberen, sodass sich die Umverteilungswirkung der Sozialbeiträge
abschwächte. Der Zunahme der Progressionswirkung der Einkommensteuer infolge der Steuerreformen stand daher eine immer schwächere
Umverteilungswirkung der Sozialbeiträge gegenüber. Die Umverteilungswirkung des Steuer- und Sozialabgabensystems nahm zwischen
2007 und 2010 leicht zu, blieb aber zwischen 2010 und 2016 unverändert.
In Österreich ist das Umverteilungspotential des Staates ähnlich wie in den skandinavischen Ländern, in Belgien, Frankreich
und Italien hoch. Die Abgabenquote lag 2010 mit 40,8% um 4,2 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der EU 15. Die Umverteilung
erfolgt vor allem über die Ausgabenseite. Durch die regressive Struktur von indirekten Steuern und Sozialabgaben und das relativ
niedrige Gewicht von Steuern auf Einkommen und Vermögenserträge verteilt das Abgabensystem nur in geringem Maße um. Deutlich
umverteilend wirken dagegen die wohlfahrts- und sozialstaatlichen Leistungen der öffentlichen Hand: Neben den Pensionsausgaben
entfallen die sozialen Geld- und Sachleistungen überwiegend auf die Bereiche Gesundheit, Bildung und Familie und kommen allen
Haushalten unabhängig von ihrem Einkommen gleichermaßen zugute, sodass ihre relative Bedeutung für Haushalte mit niedrigem
Einkommen wesentlich höher ist als für einkommensstärkere Haushalte. Leistungen im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit sowie
die Sozialhilfe, die Wohnbeihilfe, die Hinterbliebenenpension, das Pflegegeld und einzelne Familienleistungen wie das Kinderbetreuungsgeld
und die öffentliche Kinderbetreuungsinfrastruktur werden hingegen aufgrund der stärkeren Betroffenheit häufiger von Haushalten
mit niedrigem Einkommen in Anspruch genommen und bilden für diese einen substanziellen Einkommensbestandteil. Zwischen 2000
und 2010 wurde die Verteilung der Primäreinkommen (Markteinkommen und Pensionen) insbesondere in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts
erheblich ungleicher; diese Entwicklung wurde durch die staatlichen Umverteilungsaktivitäten nicht ausgeglichen. Auch die
Verteilung der Sekundäreinkommen der Haushalte (Primäreinkommen nach Abzug aller direkten und indirekten Abgaben zuzüglich
aller monetären und realen öffentlichen Transfers), die zwischen 2000 und 2005 relativ stabil geblieben war, war 2010 ungleicher
als Mitte der 2000er-Jahre.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Mit finanzieller Unterstützung von: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank
Auftraggeber: Bundeskanzleramt – Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Online seit: 25.05.2016 0:00
Die Untersuchung der Umverteilungswirkungen der staatlichen Aktivitäten in Österreich im Jahr 2010 schließt an die bisherigen
Arbeiten des WIFO zu diesem Thema an. Mit einer Abgabenquote von 40,8% und einer Staatsausgabenquote von 53% des BIP weist
Österreich ähnlich wie die skandinavischen Länder, Belgien, Frankreich und Italien ein hohes Umverteilungspotential des Staates
auf. Die Umverteilung erfolgt vor allem über die Ausgabenseite. Durch die regressive Struktur der indirekten Steuern und Sozialabgaben
und das relativ niedrige Gewicht der Steuern auf Einkommen und Vermögenserträge verteilt das Abgabensystem nur in geringem
Maß um. Eindeutig umverteilend wirken dagegen die wohlfahrts- und sozialstaatlichen Leistungen der öffentlichen Hand: Neben
den Pensionsausgaben entfällt der Großteil der sozialen Geld- und Sachleistungen auf die Bereiche Gesundheit, Bildung und
Familie und kommt allen Haushalten unabhängig von ihrem Einkommen gleichermaßen zugute, sodass deren relative Bedeutung für
Haushalte mit niedrigem Einkommen deutlich höher ist als für einkommenstärkere Haushalte. Leistungen im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit
sowie die Sozialhilfe, die Wohnbeihilfe, die Hinterbliebenenpensionen, das Pflegegeld und einzelne Familienleistungen wie
das Kinderbetreuungsgeld und die öffentliche Kinderbetreuungsinfrastruktur werden hingegen aufgrund der stärkeren Betroffenheit
häufiger von Haushalten mit niedrigem Einkommen in Anspruch genommen und bilden für diese einen substanziellen Einkommensbestandteil.
Zwischen 2000 und 2005 und vor allem zwischen 2005 und 2010 wurde die Verteilung der Primäreinkommen der privaten Haushalte
deutlich ungleicher. Auch die Sekundäreinkommen (Primäreinkommen nach Abzug aller direkten und indirekten Abgaben zuzüglich
aller monetären und realen öffentlichen Transfers), die zwischen 2000 und 2005 relativ stabil geblieben waren, waren 2010
ungleicher verteilt als Mitte der 2000er-Jahre.
Vortragsreihe "WIFO-Extern", Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, Wien, 17.06.2015
Online seit: 08.06.2015 0:00
On the basis of a representative and integrated database from the Socio-Economic Panel (SOEP) of DIW Berlin, the official
wage and income tax statistics and the Income and Consumption Sample (EVS) of the Federal Statistical Office as well as the
microsimulation model STSM, the tax burden on private households in Germany is analysed for the period from 1998 to 2015.
By integrating income tax statistics, profit and capital income in particular are recorded much better than in previous analyses
with household data. The analysis of the tax burden specifically deals with the relative importance of labour income and consumption
as well as capital income and discusses the distributional effects of different incidence assumptions. In the period 1998-2015,
the burden on household income from the sharp rise in consumption taxes exceeded the relief effects of the reduction in income
tax, and poorer households, measured in terms of current income, were overall much more burdened by the tax reforms than households
with higher incomes. This is reinforced by the regressiveness of social contributions, which also increased over the period.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Online seit: 21.01.2015 0:00
Die Arbeitenehmerentgelte stiegen in den Jahren 2012 und 2013 etwas stärker als die Unternehmens- und Vermögenserträge. Der
seit einigen Jahren beobachtete leichte Anstieg der Lohnquote hielt damit an. Die personelle Einkommensverteilung der unselbständig
Beschäftigten wird weiterhin durch die Heterogenisierung der Beschäftigungsverhältnisse bestimmt. Die Einkommensungleichheit
aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen erhöhte sich zwischen 2000 und 2013 um 5,3%, jene der ausschließlich Vollzeitbeschäftigten
um 4,1%. Auf der Haushaltsebene nahmen die niedrigeren äquivalisierten Haushaltseinkommen deutlich schwächer zu als die höheren.
Insgesamt stiegen 2011 die verfügbaren Pro-Kopf-Haushaltseinkommen im Gleichschritt mit den Verbraucherpreisen um 3,3%, wobei
das Einkommenswachstum mit +2,4% im untersten Quintil der Haushalte wesentlich schwächer ausfiel.
Erwerbseinkommen unterliegen in Österreich einer hohen Abgabenbelastung, die im unteren Einkommensbereich vor allem von den
Sozialabgaben bestimmt wird. Eine Verringerung dieser Abgabenbelastung durch Senkung der Arbeitnehmerbeiträge zur Sozialversicherung
im unteren Einkommensbereich würde, wie eine Schätzung mit dem WIFO-Mikrosimulationsmodell zeigt, für 90% der Niedriglohnbeschäftigten
im Durchschnitt eine Steigerung der monatlichen Nettoentgelte um 5,2% bedeuten. Die Auswirkungen wären insbesondere für Teilzeitbeschäftigte
spürbar. Dennoch würde sich die Verteilung der (äquivalisierten) verfügbaren Haushaltseinkommen kaum ändern, und die Nettoeinkommenssituation
von "Working-Poor"-Haushalten würde sich nur geringfügig verbessern. Um größere Nettoeinkommenseffekte auf Haushaltsebene
zu erreichen, müsste neben einer adäquaten progressiven Gestaltung der Sozialversicherungsbeiträge auch die hohe Grenz- und
Durchschnittssteuerbelastung im unteren und mittleren Einkommensbereich des derzeitigen Lohn- und Einkommensteuersystems gesenkt
werden.
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Die Zunahme des Volkseinkommens in den Jahren 2010 und 2011 ist stärker von der Entwicklung der Unternehmens- und Vermögenserträge
getragen als von der Zunahme der Arbeitnehmerentgelte: Der langfristige Trend einer Verschiebung der Einkommensanteile von
den Lohn- zu den Unternehmens- und Vermögenserträgen wurde 2009 unterbrochen, setzte sich aber 2010 und verstärkt 2011 wieder
fort: Die Unternehmens- und Vermögenserträge wuchsen 2011 mit +8,4% mehr als doppelt so stark wie die Arbeitnehmerentgelte
(+3,9%). Die Lohnquote sank damit in Österreich weiter. Die Heterogenisierung der Beschäftigungsverhältnisse trägt zur Einkommensspreizung
der unselbständig Beschäftigten bei. In den vergangenen drei Jahrzehnten stieg der Gini-Koeffizient für die Bruttolohneinkommen
der unselbständig Beschäftigten um 30% auf 0,452. Die Haushaltseinkommen sind weniger ungleich verteilt als die Bruttolohneinkommen
der aktiv Beschäftigten. Aber auch hier ist eine leichte Zunahme der Ungleichheiten zu beobachten: Der Gini-Koeffizient erhöhte
sich zwischen 2004 bis 2010 von 0,331 auf 0,333%.
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 20.12.2010 9:00
Die vergangenen Jahrzehnte waren von einem anhaltenden Rückgang der Lohnquote gekennzeichnet. Durch den Konjunktureinbruch
stieg die Lohnquote 2009 erstmals seit Jahrzehnten wieder; der langjährige rückläufige Trend wird aber dadurch nicht verändert.
Die vorliegende Studie analysiert anhand unterschiedlicher Daten den Bedeutungsgewinn der Einkünfte aus Besitz und Unternehmenstätigkeit,
der mit dem Rückgang der Lohnquote einhergeht. Die Selbständigeneinkommen sind deutlich höher als die Durchschnittseinkommen
der unselbständig Beschäftigten und wesentlich ungleicher verteilt. Diese Einkommensdifferenzen sind auch auf der Haushaltsebene
zu beobachten: Die Nettoeinkommen der privaten Haushalte mit Selbständigeneinkünften sind ungleicher verteilt als jene ohne
Selbständigeneinkünfte. Die Verteilung der Einkommen von unselbständig Beschäftigten wird gemäß den jüngsten Daten zunehmend
ungleich. Der Anstieg der Zahl der Beschäftigten pro Haushalt in den unteren Einkommensschichten kompensierte teilweise die
Einkommensungleichheit auf Personenebene, insbesondere für Haushalte mit Unselbständigeneinkommen. Auch für die Pensionseinkommen
zeigt sich im vergangenen Jahrzehnt eine steigende Einkommensstreuung.
Auftraggeber: Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Die Entwicklung der Einkommensverteilung war in den letzten Jahrzehnten nicht nur durch einen anhaltenden Rückgang der Lohnquote,
also eine Umverteilung von den Lohneinkommen zu den Einkünften aus Besitz und Unternehmertätigkeit, geprägt, sondern auch
durch eine Zunahme der Einkommensdisparitäten innerhalb der Lohneinkommen. Allerdings trugen die Aktivitäten des Sozialstaates
und die Zunahme der Erwerbsbeteiligung – durch einen überdurchschnittlichen Anstieg der Zahl der Beschäftigten pro Haushalt
in den unteren Einkommenschichten – wesentlich zur Verringerung der Ungleichheit in der Einkommensverteilung bei. Da allerdings
parallel dazu die Arbeitseinkommen stärker zur Finanzierung der öffentlichen Haushalte herangezogen wurden, wuchsen die Nettorealeinkommen
nur mäßig – eine Entwicklung, die über eine Schwäche der Konsumnachfrage auch das Wirtschaftswachstum dämpfte.
Die aktuelle Lage der Verteilung der Einkommen und ihrer längerfristigen Entwicklung wird auf Basis unterschiedlicher Datenquellen
untersucht. Bezüglich der personellen Verteilung konzentriert sich die Untersuchung auf die Einkommen der unselbständig Erwerbstätigen.
Die Schere zwischen niedrigen und hohen Einkommen ist demnach groß und hat sich in den letzten Jahrzehnten weiter geöffnet.
Dazu trugen vor allem der Anstieg der Arbeitslosigkeit und die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes (u. a. durch die deutliche
Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung) bei. Beide Phänomene spielen auch eine wichtige Rolle für das deutliche Zurückbleiben
der Einkommen von Frauen gegenüber jenen der Männer. Staatliche Eingriffe gleichen die großen Einkommensunterschiede etwas
aus, vor allem durch das umfassende Angebot an öffentlichen Dienstleistungen (Bildung, Gesundheit u. a.) und die Sozialtransfers,
kaum jedoch durch das Abgabensystem. In den letzten Jahrzehnten erhöhte sich nicht nur die Ungleichheit der Verteilung der
Einkommen zwischen den unselbständig Beschäftigten, sondern auch zwischen den Einkommen aus unselbständiger Erwerbstätigkeit
und jenen aus Besitz und Unternehmung. Der Lohnanteil am Volkseinkommen ging merklich zurück. Zunehmend wird die Verteilung
von der hohen Konzentration der Vermögen bestimmt. Vor allem in diesem Bereich gilt es die Datengrundlage für wissenschaftliche
Analysen zu verbessern.
Wie in den meisten Industriestaaten hat auch in Österreich in den letzten Jahrzehnten die Ungleichheit der funktionellen und
personellen Einkommensverteilung zugenommen. Nach einem Anstieg der Lohnquote in den siebziger Jahren sank der Lohnanteil
am Volkseinkommen seither vor allem durch den Anstieg der Arbeitslosigkeit und die starke Zunahme der Vermögenseinkommen deutlich.
Innerhalb der Lohneinkommen wurde die Verteilung seit der zweiten Hälfte der siebziger Jahre und vor allem seit Mitte der
neunziger Jahre merklich ungleicher: Der Anteil des obersten Einkommensquintils an den Gesamteinkommen erhöhte sich markant.
Die Umverteilungswirkung des Sozialstaates durch direkte Steuern und Transfers hatte aber zur Folge, dass sich die Ungleichheit
der verfügbaren Nettohaushaltseinkommen kaum ausweitete.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz
Wie in den meisten Industriestaaten hat auch in Österreich in den letzten Jahrzehnten die Ungleichheit der funktionellen und
personellen Einkommensverteilung zugenommen. Nach einem Anstieg der Lohnquote in den siebziger Jahren sank der Lohnanteil
am Volkseinkommen seither vor allem durch die wachsende Arbeitslosigkeit und die starke Zunahme der Vermögenseinkommen deutlich.
Innerhalb der Lohneinkommen wurde die Verteilung seit der zweiten Hälfte der siebziger Jahre und vor allem seit Mitte der
neunziger Jahre merklich ungleicher: Der Anteil des obersten Einkommensquintils an den Gesamteinkommen erhöhte sich markant.
Die positive Umverteilungswirkung des Sozialstaates durch direkte Steuern und Transfers hatte aber zur Folge, dass sich die
Ungleichheit der verfügbaren Nettohaushaltseinkommen kaum ausweitete.
in: Stephan Schulmeister (Koord.), Österreichische Strukturberichterstattung – Kernbericht 1984. Band IV: Verflechtung von Nachfrage, Produktion, Erwerbstätigkeit
und Einkommensverteilung
Studien, 1985, 172 Seiten
Der Gesamtbericht 1984 (6 Kernberichte, 2 Ergänzungsbände, 1 Spezialbericht) kann zum Vorzugspreis von ATS 1500,– bezogen
werden
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Mit Beiträgen von Alois Guger, Markus Marterbauer, Wolfgang Pollan, Michael Wüger (WIFO), Martin Bauer (ÖSTAT), Gerhard Wohlfahrt
(Universität Graz)
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales
Während in den USA und in Großbritannien die Einkommensungleichheit in den letzten 1½ Jahrzehnten stark zunahm, veränderte
sich in den meisten kontinentaleuropäischen Ländern die Verteilungssituation kaum. Die Studie untersucht auf der Basis möglichst
aller verfügbaren Datenquellen die längerfristigen Verteilungstrends in Österreich.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie
Die Studie analysiert die Wirkungen des Familienpakets 1998 auf die Einkommens- und Verteilungssituation der Familien und
ihr Armutsrisiko; besonders berücksichtigt wird die Lage von Mehrkinderfamilien und alleinerziehenden Eltern.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie
Die österreichische Familienpolitik verteilt in einem umfassenden System der Familienförderung sowohl horizontal von kinderlosen
zu kinderbetreuenden Haushalten als auch vertikal von wohlhabenden zu ärmeren Einkommenschichten um und leistet so einen wesentlichen
Beitrag zur Verminderung der Familienarmut. Sie basiert im wesentlichen auf dem Prinzip der horizontalen Umverteilung, mit
wenigen Ausnahmen (erhöhtes Karenzurlaubsgeld und Sondernotstandshilfe) wird unabhängig vom Einkommen von den kinderlosen
zu den kinderbetreuenden Haushalten umverteilt. Im Jahr 1993 wurden rund 65 Mrd. S für die direkte Familienförderung ausgegeben.
Rund 40% der Leistungen kamen dem unteren Drittel der Einkommenshierarchie zugute, 34% dem mittleren und 26% dem oberen Drittel.
Die Leistungen verteilen sich damit sehr ähnlich wie die Kinderzahl auf die Einkommenschichten.
Die Bruttoverteilung des Volkseinkommens zwischen Lohn- und Nichtlohneinkommen wurde in den achtziger Jahren von einer kräftigen
Expansion der Besitzeinkommen und einer Dämpfung der Lohnentwicklung aufgrund des Beschäftigungseinbruchs geprägt. Die Lohnquote
ist netto, wegen höherer Abgaben stärker als brutto zurückgegangen. Während die Kaufkraft der persönlich verfügbaren Einkommen
in Österreich rascher gewachsen ist, entwickelten sich die realen Nettoverdienste der Arbeiter im internationalen Durchschnitt.
In der österreichischen Familienpolitik dominiert das horizontale Verteilungsprinzip. Dennoch wird auch ein beträchtlicher
vertikaler Umverteilungseffekt erzielt und die Familienarmut wesentlich reduziert. 40% der Familienleistungen fließen in das
untere Drittel einer nach dem gewichteten Pro-Kopf-Nettoeinkommen geschichteten Einkommenshierarchie, 34% ins mittlere und
26% ins obere Drittel. Dadurch wird die Zahl der armutsgefährdeten Kinder um rund 90.000 auf 110.000 verringert. Die "Sparpakete"
1995 und 1996 brachten aufgrund der kumulierten Wirkungen der Kürzung familiärer und außerfamiliärer Transfers für Familien
zum Teil erhebliche Belastungen.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Online seit: 01.02.2017 0:00
Während die Verteilung der Bruttomarkteinkommen in Österreich zwischen 2010 und 2015 laut Gini-Koeffizient etwas ungleicher
wurde, waren die verfügbaren Haushaltseinkommen (Bruttomarkteinkommen einschließlich monetärer Sozialleistungen, ohne Sozialbeiträge
und Einkommensteuer) 2015 geringfügig gleichmäßiger verteilt als 2010. Der Gini-Koeffizient betrug 2015 für die Bruttomarkteinkommen
0,53 und verringerte sich durch die monetäre Umverteilung auf 0,27. Insgesamt erwies sich die Verteilung der Bruttomarkteinkommen,
Pensionen und Abgaben als außergewöhnlich stabil. Wie in Österreich verringerte sich, wie der Vergleich mit den anderen EU-15-Ländern
zeigt, die Spreizung der verfügbaren Haushaltseinkommen in Großbritannien, Belgien und Finnland in den Krisenjahren 2010 bis
2015 leicht. Die Verteilung der Selbständigeneinkommen wurde aber in dieser Zeitperiode wesentlich ungleicher, und die Personen
mit Einkommen aus selbständiger Tätigkeit konzentrierten sich 2015 stärker im unteren Drittel der Verteilung der Haushaltseinkommen.
Auch die Zahl und Konzentration der Personen, die Notstandshilfe bezogen, stieg mit der zunehmenden Verfestigung der Arbeitslosigkeit
im unteren Terzil deutlich. Der Beitrag der Haushalte im unteren und mittleren Einkommensdrittel zu den Einnahmen aus Sozialabgaben
und Einkommensteuer erhöhte und sich, die Progressionswirkung der Einkommensteuer nahm ab.
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Abgeschlossen: 2016
Die länderspezifischen Empfehlungen, die für den Haushaltsplanentwurf 2015 und auch für 2016 vorliegen, werden auf ihre Verteilungswirkung
hin näher beleuchtet. Da die Empfehlungen und Datengrundlagen differieren, werden verschiedene Evaluierungsmethoden eingesetzt.