Entlohnungs- und Anreizstrukturen in der Universitätsforschung. Analyse standardisierter Forscherprofile (University Scientists' Pay in the EU and Other Regions. Findings from Standardised Researcher Profiles)
WIFO-Monatsberichte, 2014, 87(1), S.67-79
 
Wie die Analyse der Entlohnung und Anreizstrukturen für Forscher und Forscherinnen an Universitäten in und außerhalb der EU anhand von standardisierten Lebensläufen zeigt, wird in der EU zumeist mehr Zeit für Forschung zur Verfügung gestellt als in Drittländern. Auch die Arbeitszeit ist an EU-Universitäten deutlich flexibler. Die Bruttogehälter sowohl der jungen als auch der erfahrenen Forscher und Forscherinnen sind nur in den 12 neuen EU-Ländern (Beitritt 2004/05) wesentlich niedriger als außerhalb der EU. Die Nettogehälter sind allerdings aufgrund höherer Steuern und Sozialversicherungsabgaben sowohl für erfahrene als auch für junge Forscher und Forscherinnen durchgängig niedriger. Dieser Nachteil wird durch bessere Sozialleistungen zumindest teilweise kompensiert. In der EU sind die Universitäten überdies hinsichtlich Bonuszahlungen (insbesondere Forschungsprämien) sowohl für junge als auch für erfahrene Forscher und Forscherinnen restriktiver als außerhalb der EU. Sie gewähren auch (insbesondere jungen Forschern und Forscherinnen) seltener Forschungskarenzzeiten.
Keywords:Entlohnungstrukturen, Anreize, Standardisierte Lebensläufe
Forschungsbereich:Regionalökonomie und räumliche Analyse
Sprache:Deutsch

University Scientists' Pay in the EU and Other Regions. Findings from Standardised Researcher Profiles
Using standardised CVs to analyse remuneration differences between EU universities and universities located outside the EU, we find that European universities offer more research time and have greater flexibility with respect to working times for comparable young candidates. This is, however, countered by a higher share of temporary employment contracts and fewer opportunities to achieve a tenured position. Also gross salaries for young and senior researchers are lower than in countries outside the EU 27. This is, however, due only to low gross wages in the EU 12 countries. Due to higher tax loads and compulsory social security contributions net salaries are lower than in non-EU-27 universities in all parts of Europe though. This disadvantage is countered by better social security coverage in the EU countries. Finally, EU universities as a rule are also more restrictive in terms of bonus payments to both senior and junior applicants and grant fewer sabbaticals, in particular to young researchers, than non-EU universities.

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Andreas Reinstaller, Fabian Unterlass
Forschergehälter an Universitäten nach Karrierestufen im internationalen Vergleich (Remuneration of University Researchers by Career Stages. An International Comparison)
WIFO-Monatsberichte, 2014, 87(1), S.55-66
 
In Österreich betragen die Bruttojahresgehälter von Forschern und Forscherinnen an Universitäten kaufkraftbereinigt je nach Karrierestufe zwischen rund 65% und 80% der international jeweils höchsten Gehälter in der entsprechenden Karrierestufe. Damit ist das Gehaltsniveau in Österreich überdurchschnittlich hoch: Die Gehälter liegen in Österreich um 5 bis 20 Prozentpunkte näher am bestzahlenden Land als der EU 15-Durchschnitt, im Vergleich mit dem OECD-Durchschnitt sogar um 5 bis 25 Prozentpunkte. Angesichts der hohen internationalen Mobilität von Forschern und Forscherinnen stärkt dies den Wissenschaftsstandort Österreich.
Auftraggeber: Europäische Kommission, GD Forschung und Innovation
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – IDEA Consult
This study provides a detailed description and analysis of the remuneration of researchers in 47 countries. To complement the report's comparative analysis, a set of country profiles was also compiled for each of the EU 27 countries (except Slovakia and Malta), 13 other European countries, as well as the USA, Canada, Japan, China, South Korea, Singapore, Australia, Brazil, and Russia. Information was compiled by an extensive network of national experts as well as by an analysis which built upon these country profiles. Monetary and non-monetary components of researcher remunerations are investigated as well as important aspects of employment conditions that influence the evaluation of a research position by researchers themselves.