The "Single Market", the core element of European integration, commemorates its 20th anniversary this year. Since its accession
to the EU in 1995, Austria has taken part in all steps of deeper integration. Not only from a political perspective has Austria
become more modern and European through EU membership, it has also benefited economically at each stage of integration: opening-up
of Eastern Europe (additional GDP growth of 0.2 percentage point per year), EU membership (participation in the EU Single
Market +0.6 percentage point), participation in EMU (+0.4 percentage point) and EU enlargement (+0.4 percentage point). Overall,
the integration effects from participation in all stages have boosted Austria's GDP growth by between ½ and 1 percentage point
per year, as derived from model simulations. The plausibility of these results is confirmed by a comparison of Austria's economic
performance with that of other EU or third countries. Thus Austria's growth advantage vis-à-vis Germany and Switzerland corresponds
to the calculated integration effects. This "growth dividend" is difficult to explain, if at all, when abstracting from the
integration effects of Austria's participation in all EU policy moves.
Keywords:Austria EU membership Single market Integration
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 22.10.2012 6:00
Die Studie stellt die erzielten Integrationseffekte der immer tieferen EU-Integration Österreichs anhand von Modellergebnissen
vor. Aufgrund eines internationalen Vergleiches (z. B. mit der Schweiz) wird diskutiert, ob die EU-Mitgliedschaft in Zeiten
der Krise Vor- oder Nachteile hatte und was ein Abseitsstehen von der EU-Integration bedeutet hätte. Abschließend folgt eine
Diskussion über die Euro-Krise und über die Zukunft der WWU. Ein Zerfall der Währungsunion wäre demnach um vieles teurer als
die anhaltenden Rettungsmaßnahmen und der Einsatz zum Erhalt der Währungsunion. Österreich profitierte, wie die Untersuchung
zeigt, ökonomisch auf allen Stufen der Integration (Ostöffnung BIP-Wachstum +0,2 Prozentpunkte pro Jahr, EU-Mitgliedschaft
+0,6 Prozentpunkte, WWU-Teilnahme +0,4 Prozentpunkte, EU-Erweiterung +0,4 Prozentpunkte). Die aus Modellsimulationen abgeleiteten
Integrationseffekte durch die Teilnahme an allen EU-Projekten verstärkten das Wachstum des österreichischen BIP insgesamt
um ½ bis 1 Prozentpunkt pro Jahr. Die Plausibilität dieser Modellergebnisse wird durch den Vergleich der Wirtschaftsentwicklung
Österreichs mit anderen EU-Ländern und mit Drittländern unterstrichen. So entsprach der Wachstumsvorsprung Österreichs vor
Deutschland und der Schweiz den genannten Integrationseffekten. Dieser "Wachstumsbonus" ist ohne die Integrationswirkungen
der Teilnahme Österreichs an allen EU-Projekten schwer bis gar nicht erklärbar.