Daniela Kletzan, Kurt Kratena, Ina Meyer
Volkswirtschaftliche Evaluierung einer ambitionierten Biomassenutzung in Österreich (Macroeconomic Evaluation of Enhanced Biomass Utilisation in Austria)
WIFO-Monatsberichte, 2008, 81(7), S.537-542
 
Der österreichische Biomasseaktionsplan sieht eine ambitionierte Steigerung des Biomasseeinsatzes zur Energieversorgung in den Bereichen Verkehr, Strom- und Wärmeerzeugung vor. Die volkswirtschaftlichen Effekte des Biomasseaktionsplan-Szenarios wurden mit dem makroökonomischen Modell PROMETEUS des WIFO berechnet. Die Investitionstätigkeit steigt in der Energieversorgung, da in teurere Technologien zur Energieerzeugung aus Biomasse investiert wird als im Basisszenario (Stromerzeugung aus Gas). Die Realeinkommen der privaten Haushalte werden durch einen Anstieg der Verbraucherpreise gedämpft. Das bewirkt eine deutliche Verringerung der CO2-Emissionen gegenüber dem Basisszenario um etwa 36 Mio. t im Jahr 2020.
Keywords:Biomasseaktionsplan, Treibhausgasemissionen, CO2-Emissionen, Biomasse
Forschungsbereich:Klima-, Umwelt- und Ressourcenökonomie
Sprache:Deutsch

Macroeconomic Evaluation of Enhanced Biomass Utilisation in Austria
Recently, several scientific investigations have been carried out in Austria on the potential of biomass as a renewable resource for the energy sector. Most of these studies look at this domestic biomass potential from a natural-science and technological perspective. In contrast to these, the WIFO study focuses on analysing the macroeconomic effects produced by the additional demand for feedstocks as energy resource for use in the mobility sector and in electricity and heat generation. It quantifies the direct and indirect macroeconomic effects of measures to boost biomass yield in Austria on the one hand and bioenergy use on the other up to the year 2020, based on a "biomass action plan scenario" which stipulates targets for blending biofuels and for the share of renewables in overall energy consumption.

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Daniela Kletzan, Kurt Kratena (Koord.), Ina Meyer, Franz Sinabell (WIFO), Erwin Schmid, Bernhard Stürmer (BOKU)
Volkswirtschaftliche Evaluierung eines nationalen Biomasseaktionsplans für Österreich (Macroeconomic Evaluation of a National Biomass Action Plan for Austria)
Studien, Februar 2008, 98 Seiten
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Universität für Bodenkultur Wien
Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
 
In einem Szenario werden die makroökonomischen Effekte der Einführung eines Biomasseaktionsplans (Steigerung der Beimischung von Biokraftstoffen auf 20% und des Anteils erneuerbarer Energieträger am Gesamtenergieverbrauch auf 45% bis 2020) analysiert. Die wesentlichen primären Effekte dieser Zunahme der Biomassenachfrage auf die österreichische Wirtschaft sind (jeweils gegenüber dem Basisszenario ohne Biomasseaktionsplan) ein Anstieg der Rohstoffkosten und der Strompreise aufgrund der Förderung von Ökostrom aus Biomasse. Dadurch wird die Investitionstätigkeit der Sachgütererzeugung erheblich gedämpft. Die Energieverteuerung schlägt sich auch in höheren Konsumentenpreisen nieder, gleichzeitig wird das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte aufgrund der Gegenfinanzierung (Aufkommensneutralität) der Fördermaßnahmen gedrückt. Die Ausweitung der Investitionen der Energiewirtschaft in teure Technologien (Biomasse) bewirkt eine starke Belebung der gesamten Investitionsnachfrage und damit einen geringfügig positiven gesamtwirtschaftlichen Effekt. Weiters nimmt der Verbrauch an fossilen Energieträgern erheblich ab, sodass die CO2-Emissionen deutlich gedämpft werden.