Möglichkeiten zur Ermittlung und Systematisierung der Nicht-Lohn-Erwerbseinkommen und ihrer Verteilung in Österreich (Possibilities of Determination and Systematisation of Non-wage Income and its Distribution in Austria)
Studien, Juni 2014, 113 Seiten
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
Obwohl die Selbständigeneinkünfte für die Erwerbstätigen an Bedeutung gewinnen, werden sie in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
nicht disaggregiert ausgewiesen. Die Studie entwickelt im ersten Schritt ein Konzept zur detaillierten Erfassung der unterschiedlichen
Einkunftsarten der privaten Haushalte in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Die Aufgliederung der Betriebsüberschüsse
der privaten Haushalte in Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, freiberuflicher und gewerblicher Tätigkeit mit Hilfe der
verfügbaren Kreuztabellierung zwischen Wirtschaftsaktivitäten und Haushaltskonto würde die Verteilungsrechnung verbessern
und wäre mit der Umsetzung des ESVG 2010 im Herbst 2014 formal gut umsetzbar. Im zweiten Abschnitt wird gezeigt, dass auch
die Integrierte Lohn- und Einkommensteuerstatistik die Einkommen aus Vermögen, Vermietung und Verpachtung unzureichend abbildet.
Ausschließlich selbständig erwerbstätige Männer erzielen ein um gut die Hälfte höheres Einkommen als ausschließlich unselbständig
erwerbstätige Männer (Faktor 1,6); für Frauen ist der Unterschied etwas geringer (Faktor 1,4). Die Erfassung der Nicht-Lohn-Erwerbseinkommen
auf Personenebene sollte durch ein Meldesystem jenseits der Steuerstatistik verbessert werden. Die Befunde der personellen
Einkommensungleichheiten werden im dritten Abschnitt durch eine Analyse der Haushaltseinkommen bestätigt: Die stärkste Ungleichverteilung
weisen Haushalte mit einem selbständigen Hauptverdiener auf (Gini-Koeffizient 0,413; Haushalte mit unselbständigem Hauptverdiener:
0,313).
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit – Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch
Possibilities of Determination and Systematisation of Non-wage Income and its Distribution in Austria
In the first step the report develops conceptual frameworks within the system of national accounts which enable to calculate
primary distribution of income accounts of private households in more detail. The breakdown of the operating surplus in income
of agriculture and forestry, business and freelance activity, etc. by a cross tabulation between economic activities and budgetary
accounts could improve the distribution calculation. The implementation of the ESA 2010 in autumn 2014 would be a good point
in time to apply desegregated self-employed income. Though an insufficient representation of income of self employed the income
tax statistics chapter 2 shows a higher inequality among self-employed income. Comparing to the group of employed men the
group of self employed men have more than a half higher income (factor 1.6). Comparing the data in the different groups of
women there will be stressed out a lower income difference (factor 1.4). For more distribution information of non-wage income
on personal level Austria needs a new income reporting system which includes capital-income taxed at source. Also among household
incomes the strongest income inequality is among households with non-wage incomes as shown in chapter 3: Gini coefficient
is 0.413 whereas in households with a dependently employed main earner just it reaches 0.313.