Ökonomische Wirkungen einer EU-Osterweiterung auf die niederösterreichische Wirtschaft
Für Niederösterreich ergeben sich aufgrund der vermehrten Außenhandelsbeziehungen mit den MOEL durch die räumliche Nähe aus der EU-Osterweiterung besondere Potentiale, eine automatische Aufwertung zur europäischen Kernregion ist dadurch jedoch keineswegs vorgezeichnet. Produktionszweige mit hoher Faktorkostenintensität haben gegenüber Oststandorten Standortnachteile. Wenn Skalenerträge die Standortwahl determinieren, finden hingegen Regionen im europäischen Kernraum Vorteile vor. Als wesentliche regionale Marktchancen verbleiben Zulieferfunktionen im europäischen Produktionsnetz, wobei die kostengünstigen Bezugsmärkte im Osten genutzt werden können. Auch sollten sich Chancen zum Aufbau unternehmensspezifischer Skalenvorteile über die Nutzung der neuen Absatzmärkte ergeben. Die niederösterreichische Wirtschaft dürfte diese Chancen aus der Ostöffnung bisher in bedeutendem Ausmaß genutzt haben. Die EU-Osterweiterung wird neue Chancen zur Markterweiterung eröffnen. Gleichzeitig wird sie Teilbereiche der niederösterreichischen Wirtschaft, die bisher durch hohe Handelsbarrieren zu den assoziierten Staaten geschützt waren, der verstärkten Konkurrenz der ostmitteleuropäischen Anbieter aussetzen. Die Studie zeigt Gewinner und Verlierer des Integrationsprozesses und schlägt Maßnahmen vor, die der Vorbereitung auf die neue Herausforderung dienen.