Unternehmerische Unsicherheit und wirtschaftspolitische Risikofaktoren in der COVID-19-Krise
Die ökonomische Unsicherheit nahm infolge der COVID-19-Pandemie drastisch zu. Eine im Sommer 2020 durchgeführte Befragung österreichischer Industrieunternehmen zeichnet ein detailliertes Bild der Ursachen und Wirkungen dieser Entwicklung. Als zentrale Ursache wurden neben möglichen Auswirkungen auf die Nachfrage Lieferengpässe genannt. Die Zunahme der Unsicherheit wirkte sich vor allem auf die Investitionen und die Beschäftigung dämpfend aus. Zu den wichtigsten strategischen Maßnahmen der Unternehmen, um der Unsicherheit zu begegnen, zählten neben der Digitalisierung das Liquiditäts- und Risikomanagement. Wirtschaftspolitische Aspekte der unternehmerischen Unsicherheit verloren in der COVID-19-Krise etwas an Bedeutung. Die Entwicklung der Weltwirtschaft und des internationalen Handels wurden als die wichtigsten wirtschaftspolitischen Risikofaktoren gesehen. Nationale Risikofaktoren waren für die befragten Unternehmen besser abschätzbar, wobei vor allem die Steuerpolitik und Umweltregulierungen zugleich als relevant eingestuft wurden.