Wohlfahrtsstaat und Frauenerwerbstätigkeit in Österreich
Für die Integration der Frauen in das Erwerbsleben sind neben individuellen Einstellungen und sozialen Normen sowie der betrieblichen Ebene wohlfahrtsstaatliche Arrangements von zentraler Bedeutung. Seit Mitte der 1990er-Jahre gewannen in der österreichischen Familienpolitik neben den traditionellen familienpolitischen Zielen weitere Zielsetzungen, wie die Gleichstellung der Frauen im Erwerbsleben und die Erhöhung der Väterbeteiligung, zunehmend an Bedeutung. Dies schlug sich in einer Reihe von durchaus weitreichenden familienpolitischen Reformen nieder, die den allmählichen Wandel weg vom männlichen Ernährer-Modell hin zu einem Zwei- bzw. Zuverdiener-Modell unterstützen, das gleichzeitig auch vom Abgabensystem gestützt wird. Der Beitrag fokussiert auf den Einfluss steuerlicher Rahmenbedingungen sowie der Familien- und Kinderbetreuungspolitik auf die Frauenerwerbstätigkeit in Österreich und stellt diese Betrachtung in den Kontext längerfristiger wohlfahrtsstaatlicher Trends.