Langfristige Perspektiven der öffentlichen Finanzen in Österreich
Die gegenwärtigen und sich fortsetzenden demografischen Veränderungen, insbesondere die Zunahme der älteren Bevölkerung, haben bedeutende Auswirkungen auf den Staatshaushalt. Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss des demografischen Wandels auf die öffentlichen Ausgaben Österreichs für Pensionen, Gesundheit, Bildung, Pflege und Familien unter Berücksichtigung der aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Der Wechsel geburtenstarker Jahrgänge ("Babyboomer") von der Erwerbstätigkeit in das Pensionsalter sowie der Anstieg der Lebenserwartung und die damit verbundene stärkere Inanspruchnahme von Gesundheits- und Pflegedienstleistungen haben eine Zunahme der (öffentlichen) Sozialausgaben zur Folge. Hinzu kommt, dass die Staatsverschuldung aufgrund des COVID-19-bedingten Konjunktureinbruchs und der expansiven Fiskalpolitik deutlich über dem Ausgangswert der letzten langfristigen Prognose liegt. Vor diesem Hintergrund wird die Staatsverschuldung in wenigen Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder rascher expandieren als die nominelle Wirtschaftsleistung.