Exporte und Industriekonjunktur im Abschwung

Entwicklung von Warenproduktion, Außenhandel und Investitionen im Jahr 2024

1. Die schlechte Auftragslage, besonders in der Investitionsgüterindustrie, und die Wachstumsschwäche in Deutschland belasteten 2024 deutlich die österreichische Exportwirtschaft. Einzig die Ausfuhr medizinischer und pharmazeutischer Produkte in die USA stützte die Exportkonjunktur. Die im internationalen Vergleich hohen Energiekosten und Lohnabschlüsse schmälerten die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Warenexporteure und verursachten Marktanteilsverluste. Aufgrund der schwachen Binnenkonjunktur sanken auch die Warenimporte. Dies und eine deutliche Verbesserung der Terms-of-Trade erlaubten 2024 erstmals seit 2007 wieder einen Handelsbilanzüberschuss. Die Industriekonjunktur blieb im Jahresverlauf 2024 sehr schwach; der Abschwung erfasste alle Segmente der Herstellung von Waren. Die Kapazitätsauslastung blieb weit unterdurchschnittlich. Der Mangel an Nachfrage war erneut das meistgenannte Produktionshemmnis. Die Bruttoausrüstungsinvestitionen gingen 2024 leicht zurück. Die einzelnen Teilbereiche entwickelten sich wie im Vorjahr unterschiedlich. Während die Ausrüstungsinvestitionen sanken, wurden Investitionen in immaterielle Anlagegüter neuerlich ausgeweitet.