Price elasticity and implied tax revenue effects for alcoholic beverages – Evidence from Poland, France and Spain

In Europa ist ein Trend zu einer höheren Besteuerung von alkoholischen Getränken zu beobachten. Während typischerweise argumentiert wird, dass dies notwendig ist um den übermäßigen Konsum und die damit verbundenen Gesundheitskosten zu senken, steht oft auch das Motiv der Erzielung von Steuereinnahmen im Mittelpunkt. Alkoholische Getränke werden sehr unterschiedlich besteuert, gebrannte alkoholische Getränke etwa viel höher als Bier oder Wein. Die zugrundeliegende Idee der doppelten Dividende, d. h. die Möglichkeit Steuereinnahmen zu erzielen und gleichzeitig sozial unerwünschtes Verhalten einzudämmen, erscheint attraktiv. Ob es jedoch möglich ist, zusätzliche Steuereinnahmen durch die Besteuerung von alkoholischen Getränken zu erzielen und/oder den übermäßigen Konsum zu senken, hängt vor allem vom Funktionieren des Marktes für alkoholische Getränke ab. Die vorliegende Studie beleuchtet daher den Markt für alkoholische Getränke und das Potential der Erhöhung der Steuereinnahmen. Der Einfluss der Besteuerung auf den Konsum wird vor allem von der Durchreichung der Steuerlast (Weitergabe über höhere Preise) und der Elastizität der Nachfrage nach alkoholischen Getränken (Effekt von Veränderungen des Verbraucherpreises auf die Nachfrage) bestimmt. Zusätzlich können die Kreuzpreiselastizitäten zwischen unterschiedlichen alkoholischen (Bier, Wein und gebrannter Alkohol) und nicht alkoholischen Getränken potentiell den Einfluss von Steueränderungen bestimmen. Die Studie schätzt die wichtigsten Parament für ausgewählte EU–Länder. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf unterschiedlichen Konsumtypen (leichter, mäßiger und starker Konsum) und sozioökonomische Gruppen. Anhand der geschätzten Parameter werden die potentiellen Steuereinahmen von möglichen Reformen simuliert.