Geriatrische Versorgung in Wien im Kontext des demographischen Wandels
Der demographische Wandel stellt Gesellschaft und Wirtschaft in vielen Bereichen vor Herausforderungen. Insbesondere im Gesundheitswesen steigt mit der Alterung der medizinische Versorgungsbedarf der Gesellschaft. Bisherige Schätzungen gehen für Österreich im Jahr 2030 von einem zusätzlichen Bedarf an Ärzten und Ärztinnen von 20% gegenüber 2010 aus, mit einer wesentlich höheren Steigerung in einzelnen Facharztgruppen. Diesem beträchtlichen Anstieg der Nachfrage nach ärztlichem Personal steht jedoch eine vergleichsweise ungünstige Ärztedemographie gegenüber: In zehn Jahren werden 48% aller niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen das Pensionsalter erreicht haben. Eine Schließung dieser Lücke zwischen Angebot und Bedarf ist dringend. Diese Studie konzentriert sich auf die Lücke im geriatrischen Versorgungsbereich, der durch die Alterung der Babyboom-Generation vor großen Herausforderungen steht. Auf Basis von Befragungen unter Wiener Ärzten und Ärztinnen, der SHARE-Daten und der Ärztedemographie wird mit demographischen Projektionen bis 2050 die Lücke an geriatrischen medizinischen Leistungen berechnet. Diese Berechnungen liefern die Grundlage für die notwendige politische Steuerung, um möglich Versorgungsengpässe zu vermeiden.