Zur (aktuellen) geldpolitischen Straffung und Inflation
Es wird auch gezeigt, dass die disinflationären Effekte der geldpolitischen Straffung noch nicht eindeutig erkennbar sind. Dies gilt sowohl für die wichtigsten Währungen der Welt als auch für die europäischen Währungen. In dem Bericht wird dann auf neue empirische Befunde zurückgegriffen, die zeigen, dass die Zinspolitik der EZB von 1999 bis 2019 zwar die gewünschte Wirkung auf die Inflation hatte, dass sich diese Wirkung aber erst allmählich entfaltete. Die preisdämpfenden Effekte des aktuellen Straffungszyklus müssen also erst zum Tragen kommen. Je stärker die Geldpolitik jetzt gestrafft wird, desto mehr wird die Disinflation verstärkt, die sich durch das Abklingen der nichtmonetären Preisschocks ergeben. Es scheint daher angezeigt, die Auswirkungen der bisherig getroffenen geldpolitischen Maßnahmen abzuwarten, bevor eine weitere Straffung erfolgt.