Kumulierte Einzelhandelsumsätze besser als 2024, Entwicklung zuletzt jedoch träge
Die heimische Konjunktur entwickelte sich weiterhin verhalten. Gemäß der WIFO-Schnellschätzung nahm die Wirtschaftsleistung im III. Quartal 2025 real um 0,1% gegenüber dem Vorquartal zu (saison- und arbeitstagsbereinigt). Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte verlief zögerlich, gewann aber im September und Anfang Oktober an Schwung.
Die Inflation lag gemäß der Schnellschätzung von Statistik Austria im Oktober 2025 bei 4,0% (September ebenfalls 4,0%). Den stärksten Beitrag zur Teuerung hatte erneut der Dienstleistungsbereich.
Die Umsatzentwicklung im Einzelhandel (ohne Kfz) fiel kalenderbereinigt im September 2025 träge aus (nominell +2,3%, real –0,1% gegenüber dem Vorjahr, vorläufige Werte). Kumuliert betrug der Zuwachs in den ersten neun Monaten des Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum 2024 nominell 3,3% und real 1,5%.
Die Stimmung bei den heimischen Händler:innen war im Oktober 2025 zwar deutlich besser als vor einem Jahr, im Vergleich zu September 2025 hat sich der Saldo hingegen verschlechtert. Während hier die aktuelle Lage ein wenig pessimistischer eingeschätzt wurde, verbesserten sich die Erwartungen für die kommenden Monate.
Die Stimmung der heimischen Konsument:innen hat sich zuletzt wieder etwas eingetrübt und lag im Oktober trotz leichten Anstieges um mehr als 3½ Punkte unter dem zwischenzeitlichen Höchstwert von August 2025.
Die jüngst starken Neuzulassungen zeigen einen Anstieg der Pkw-Käufe und deuten auf eine robuste Ausweitung des Konsums von dauerhaften Gütern hin. Insgesamt wird damit die private Nachfrage nach Konsumausgaben heuer preisbereinigt um 0,6% zunehmen, wobei von der steigenden Arbeitslosigkeit und der restriktiven Fiskalpolitik dämpfende Effekte ausgehen.
Auf dem Arbeitsmarkt ging der Bestand an unbesetzten Stellen im Oktober erneut zurück (Gesamtwirtschaft –12,8%, Einzelhandel –13,3%). Im Oktober konnten im Einzelhandel (einschließlich Kfz, laut ÖNACE 2025) 9.660 offene Stellen nicht zeitnah besetzt werden, in der Gesamtwirtschaft waren es 76.289.
Die Zahl der eröffneten Unternehmensinsolvenzen stieg im III. Quartal 2025 abermals an. Insgesamt wurden 990 Insolvenzen eröffnet (gemäß KSV1870), das waren um 2,5% mehr als im Jahr zuvor. Im Handel zeigte sich bislang noch keine Entspannung, im III. Quartal wurde ein Anstieg von 13,1% registriert. Nahezu jede fünfte Insolvenz wurde im Handel insgesamt verzeichnet (III. Quartal: 190 Fälle).
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