Green Finance
Hauptthese der Policy Note der Umweltökonominnen Angela Köppl und Sigrid Stagl ist, dass die Erreichung des Klimazieles von Paris, eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf maximal 2°C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau, einen grundlegenden Strukturwandel der bestehenden Energiesysteme mit entsprechenden Auswirkungen auf den Finanzsektor erfordert. Zahlreiche Studien und Schätzungen sind verfügbar, die einerseits den Finanzbedarf für den Übergang zu einer dekarbonisierten Wirtschaft abschätzen. Andererseits werden die Risiken eines Festhaltens an bestehenden Strukturen, wie finanzielle Risiken durch Schäden infolge von Umweltereignissen, sowie stranded assets durch regulatorische oder technologische Änderungen quantifiziert.
Eine Integration von Klimawissen und Klimaökonomie in den Finanzsektor und Finanzentscheidungen würde die Aufmerksamkeit auf die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel, disruptiven Technologien und neuen Geschäftsmodellen richten und eine Verschiebung von Finanzströmen von emissionsintensiven Investitionen zu emissionsarmen Investitionen lenken. Eine konsequente Orientierung an Funktionalitäten als Ergebnis von Stock-Flow-Interaktionen kann hierfür als Kompass dienen um Risiken, Unsicherheiten und Chancen für Investoren zu identifizieren.
SUERF Policy Note, Issue No 45, "A plea for a paradigm shift in financial decision-making in the age of climate change and disruptive technologies" (kostenloser Download)