"Fachkräfte als Standortfaktor"
In vielen Bereichen wie der makroökonomischen Stabilität, Infrastruktur und Sicherheit weise Tirol international Bestwerte auf, auch das Funktionieren der dualen Ausbildung bei Lehrlingen hob der WIFO-Leiter in seinem Vortrag hervor. Er ortete jedoch auch Nachbesserungsbedarf, etwa was digitale Fähigkeiten betrifft. Demographische Daten ließen zudem den Schluss zu, dass die Zahl der Lehrlinge in den kommenden Jahren stagnieren oder sinken wird. Badelt forderte daher, "mehr aus der Bevölkerung herauszuholen", also auch Frauen und ältere Arbeitskräfte zu fördern.
Tirols Landeshauptmann Günther Platter betonte, dass man die Anstrengungen zur Attraktivierung der Lehre und Weiterbildung im umfassenden Sinne verstärken müsse: "An einzelnen Rädchen zu drehen wird nicht reichen. Besonders wichtig sehe ich die Bewusstseinsbildung dazu soll auch der heutige Zukunftstag Tirol beitragen." Mit Maßnahmen zur Berufsorientierung oder der Verbesserung von Ausbildungsmöglichkeiten etwa in der Pflege befände sich Tirol bereits auf einem guten Weg. "Wir werden die Chancen der Digitalisierung nicht nur nutzen, sondern auch das Bewusstsein in unserem Land dahingehend gestalten, dass sich alle Alters- und Berufsgruppen positiv damit auseinandersetzen", so Platter.
Bei einem runden Tisch tauschten sich Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und die für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrätin Beate Palfrader mit Unternehmern und Fachkräften aus. Dabei stand insbesondere die Frage, wie man den Fachkräftebedarf auch in Zukunft sichern kann im Fokus der Diskussion.
"Unsere Tiroler Unternehmen bauen auf ihre hervorragend ausgebildeten Fachkräfte. Die Lehrlingszahlen sind zuletzt wieder leicht gestiegen, trotzdem berichten viele Unternehmen von den Herausforderungen, genügend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Politik und Wirtschaft sind partnerschaftlich bemüht, bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten, um attraktive Ausbildungen zu garantieren. Die Digitalisierung wird Berufe mit sich bringen, die wir heute noch nicht kennen. Deshalb müssen wir jetzt die Weichen stellen, um unsere Unternehmen und ihre Fachkräfte zukunftsfit zu machen", so Zoller-Frischauf.