The aim of this study is to assess the impact of the ongoing harmonisation of the retirement age for women with that for men
on women's labour supply in Austria. According to the current legal framework, the standard retirement age for women will
be gradually raised from 60 to 65 years from 2024 onwards, with the retirement age being raised by 6 months each year. The
impact of the pension reform on women's labour supply is quantified using the dynamic microsimulation model microDEMS. This
model integrates demographic changes in line with official population projections and detailed labour market modelling. According
to our projections, the labour supply of women aged 60 to 64 increases by 87,000 in 2040 compared to a scenario in which the
retirement age remains unchanged. We compare our results with two alternative approaches: the more stylised microWELT simulation
model and a purely data-driven approach. While all methods produce very similar results in the long run, the detailed modelling
in microDEMS provides more plausible results during the transition period when the reform is gradually implemented. This is
because it allows for a realistic representation of pension paths, taking into account all relevant pension types and the
corresponding eligibility criteria, such as sufficient accumulated insurance periods. In contrast to a purely data-driven
approach, microDEMS modelling also has the advantage of explicitly representing and quantifying the components of the change
in labour supply.
We analysed a new counselling and support programme for people with low employment prospects in Austria. The Austrian Public
Employment Service introduced regional pilots to investigate whether a new counselling strategy could improve labour market
outcomes for this group. Eligible unemployed individuals could opt for third-party counselling and support, access a wide
range of low-threshold services, and focus on personal stability rather than job placement. The goal was to achieve similar
or even better labour market outcomes at lower cost. By comparing pilot and control regions, we found that introducing the
offer resulted in higher costs without improving labour market outcomes.
There is still a lack of knowledge on how to effectively help the long-term unemployed into employment. We evaluate a wide
range of active labour market policies for this target group, using a dynamic matching approach. Measures vary considerably
in the extent to which they improve labour market prospects. Human capital-intensive training programmes that substantially
enhance vocational skills and employment programmes are most effective, short activating job search training the least. Our
results suggest that not only wage subsidies in the private sector, but also direct job creation in the public and non-profit
sector can work, if properly designed.
Die Bundesregierung diskutierte eine Reform des Arbeitslosenversicherungsrechtes. Zur Unterstützung politischer Entscheidungsprozesse
über Reformoptionen sowie für die Dokumentation im Rahmen des Gesetzwerdungsprozesses wurden nach Vorgabe des Bundesministeriums
für Arbeit und Wirtschaft zahlreiche Szenarien einer Neuregelung der Leistungsansprüche der Arbeitslosenversicherung (AlV)
simuliert, die jedoch noch kein finales Reformkonzept darstellten. Die Hauptvarianten sehen eine degressive Nettoersatzrate
des Arbeitslosengeldes (70% für die ersten 10 bzw. 12 Wochen) in Kombination mit einer Karenzfrist (7 bzw. 10 Tage), dem Entfall
des Ergänzungsbetrags und einer Erhöhung des Familienzuschlags (Verdoppelung bzw. Verdreifachung) vor. Eine Variante sieht
eine Reduktion der Notstandshilfe auf eine Nettoersatzrate von 50% vor. Ohne Verhaltensreaktionen ergibt sich eine Ausgabenveränderung
für AlV-Leistungen von –2,1% bis +0,6%. Eine mögliche Karenzfrist ohne Leistungsbezug zu Beginn der Arbeitslosigkeit, senkt
den Jahresdurchschnittsbestand um 1,9% bis 2,7%. Der in den Hauptvarianten diskutierte Wegfall des Ergänzungsbetrags senkt
die durchschnittliche Leistungshöhe deutlich und kann für viele Beziehende selbst durch die Erhöhung des Familienzuschlags
nicht ausgeglichen werden. Die Hauptvarianten wirken sich auf die Leistungshöhen der Frauen deutlich nachteiliger aus als
auf jene der Männer. Alleinerziehende verzeichnen selbst im Szenario mit Verdreifachung des Familienzuschlags überdurchschnittlich
häufig besonders hohe Tagsatzeinbußen. Auch Personen mit Pflichtschulausbildung, gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen
oder Behinderung erhalten überdurchschnittlich oft eine geringere Leistungshöhe als im aktuellen System.
In den beiden großen Krisen der letzten 12 Jahre (Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise, COVID-19-Krise) schlug sich der drastische
Einbruch von Produktion und Wertschöpfung nur deutlich abgeschwächt auf dem Arbeitsmarkt nieder. Dies ist im Wesentlichen
auf eine Reduktion der geleisteten Arbeitszeit je Beschäftigten zurückzuführen. Die Inanspruchnahme der Kurzarbeit trug zwar
zu diesem Arbeitszeitrückgang bei, war aber – vor allem während der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise – keinesfalls dessen
alleinige Ursache. Die vorliegende Studie greift auf Daten zur makroökonomischen Entwicklung, zur Entwicklung der Arbeitszeit
und zum Einsatz der Kurzarbeit zurück. Sie geht den Fragen nach, ob, in welchen Konjunkturphasen und in welchem Ausmaß Arbeitszeitveränderungen
den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Beschäftigung beeinflussen und inwieweit sich die Entwicklung dieser beiden
Größen voneinander entkoppelt hat.
Die Studie präsentiert eine qualitative und quantitative Analyse der Inanspruchnahme und der Wirkungen von Bildungskarenz
und Bildungsteilzeit im Zeitraum 2010 bis 2021. Dabei zeigt sich vor allem ein deutlicher Anstieg der Zahl der Frauen, die
ab 2019 aus der Elternkarenz in Bildungskarenz gingen. Ältere Arbeitskräfte und Personen mit geringer formaler Bildung konnten
mit beiden Programmen bisher nur unzureichend angesprochen werden. Es nehmen vor allem Arbeitskräfte teil, die bereits gut
in den Arbeitsmarkt integriert sind und bei denen eine weitere Verbesserung der Beschäftigungschancen von vornherein unwahrscheinlich
ist. Für Personen, die aus unselbständiger Aktivbeschäftigung in Bildungskarenz gehen, zeigen die Wirkungsanalysen einen leicht
negativen Beschäftigungseffekt durch die Teilnahme, für Frauen, die nach einer Elternkarenz in Bildungskarenz gehen, einen
moderat positiven Langzeiteffekt. Die Inanspruchnahme der Bildungsteilzeit hat kaum Auswirkungen. Alle drei Instrumente führen
zu weniger unselbständiger und mehr selbständiger Beschäftigung und – teilweise zeitverzögert – zu höheren Erwerbseinkommen.
Basis sind Vergleiche zwischen Teilnehmer:innen und mittels statistischem Matching gebildete Kontrollgruppen aus Nicht-Teilnehmer:innen.
Wegen Datenlücken könnte eine unbeobachtete Selektion der Teilnehmer:innen die Ergebnisse beeinflussen. Insbesondere zeichnete
sich für einen beträchtlichen Teil der teilnehmenden unselbständig Aktivbeschäftigten ein Beschäftigungsende nach der Bildungskarenz
von vornherein ab. Im Vergleich zu einer überwiegend kontinuierlich beschäftigten Vergleichsgruppe kann dies zu einer Unterschätzung
der tatsächlichen Effekte führen. In einer Online-Befragung schätzten Personen, die zwischen 2019 und 2022 eine Bildungskarenz
oder Bildungsteilzeit beendeten, die Effekte überwiegend positiv ein: Mehr als 80% beurteilten die Weiterbildung als relevant
für das berufliche Fortkommen. Für rund zwei Drittel hat sich die Arbeitszufriedenheit erhöht.
Die Studie präsentiert eine qualitative und quantitative Analyse der Inanspruchnahme und der Wirkungen von Bildungskarenz
und Bildungsteilzeit im Zeitraum 2010 bis 2021. Dabei zeigt sich vor allem ein deutlicher Anstieg der Zahl der Frauen, die
ab 2019 aus der Elternkarenz in Bildungskarenz gingen. Ältere Arbeitskräfte und Personen mit geringer formaler Bildung konnten
mit beiden Programmen bisher nur unzureichend angesprochen werden. Es nehmen vor allem Arbeitskräfte teil, die bereits gut
in den Arbeitsmarkt integriert sind und bei denen eine weitere Verbesserung der Beschäftigungschancen von vornherein unwahrscheinlich
ist. Für Personen, die aus unselbständiger Aktivbeschäftigung in Bildungskarenz gehen, zeigen die Wirkungsanalysen einen leicht
negativen Beschäftigungseffekt durch die Teilnahme, für Frauen, die nach einer Elternkarenz in Bildungskarenz gehen, einen
moderat positiven Langzeiteffekt. Die Inanspruchnahme der Bildungsteilzeit hat kaum Auswirkungen. Alle drei Instrumente führen
zu weniger unselbständiger und mehr selbständiger Beschäftigung und – teilweise zeitverzögert – zu höheren Erwerbseinkommen.
Basis sind Vergleiche zwischen Teilnehmer:innen und mittels statistischem Matching gebildete Kontrollgruppen aus Nicht-Teilnehmer:innen.
Wegen Datenlücken könnte eine unbeobachtete Selektion der Teilnehmer:innen die Ergebnisse beeinflussen. Insbesondere zeichnete
sich für einen beträchtlichen Teil der teilnehmenden unselbständig Aktivbeschäftigten ein Beschäftigungsende nach der Bildungskarenz
von vornherein ab. Im Vergleich zu einer überwiegend kontinuierlich beschäftigten Vergleichsgruppe kann dies zu einer Unterschätzung
der tatsächlichen Effekte führen. In einer Online-Befragung schätzten Personen, die zwischen 2019 und 2022 eine Bildungskarenz
oder Bildungsteilzeit beendeten, die Effekte überwiegend positiv ein: Mehr als 80% beurteilten die Weiterbildung als relevant
für das berufliche Fortkommen. Für rund zwei Drittel hat sich die Arbeitszufriedenheit erhöht.
Die Studie bietet neben einem Literaturüberblick eine detaillierte Analyse ungenutzter Arbeitskräftepotenziale sowohl in der
erwerbsinaktiven Bevölkerung als auch bei unterbeschäftigten Teilzeitarbeitenden. Neben der Größe dieser Gruppen werden auch
deren Struktur und die Gründe für die fehlende oder geringe Erwerbsteilnahme analysiert. Darüber hinaus bietet eine modellgestützte
Simulation einen Ausblick über die Entwicklung ungenutzter Arbeitskräftepotenziale bis ins Jahr 2040. Es zeigt sich, dass
auch über die Gruppe der Arbeitslosen hinaus erhebliche Potenziale für zusätzliche Erwerbstätigkeit bestehen. Um diese zu
nutzen, ist jedoch ein Abbau von Erwerbshindernissen erforderlich. Aktivierungsstrategien müssen dabei auf die unterschiedlichen
Bedarfslagen in der sehr heterogenen Gruppe der Erwerbsinaktiven und Teilzeiterwerbstätigen Bedacht nehmen.
The report is an update of a set of labour market indices first developed and tested in 2010 in collaboration with experts
of the Vienna Chamber of Labour (AK). The key labour market dimensions considered are: overall labour market performance,
participation of different groups of people, exclusion risks on the labour market, distribution of earnings and redistribution
by the welfare state. The present update summarises the results of the monitoring system, based on data predominantly from
2021. It thus provides a descriptive insight into the different ways in which EU countries have been affected by the COVID-19
pandemic. Among the EU member countries, Denmark performs best, with a position in the top field in all five dimensions. Sweden,
the Netherlands, Slovenia and Luxembourg are among the top performers or at least in the upper middle field. Bulgaria, Greece,
Latvia, Romania and Slovakia are found in the lower middle field or in the bottom field.
Der Bericht aktualisiert das im Jahr 2010 in Kooperation mit Expert:innen der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
erstmals implementierte und getestete Set von Arbeitsmarktindizes. Untersucht wird der österreichische Arbeitsmarkt relativ
zu den anderen 26 EU-Ländern in den folgenden Bereichen: allgemeine Leistungskraft des Arbeitsmarktes, Erwerbsteilnahme unterschiedlicher
Personengruppen, Ausgrenzungsrisiken auf dem Arbeitsmarkt, Verteilung der Erwerbseinkommen und Umverteilung durch den Sozialstaat.
Der vorliegende Bericht fasst die aktuellen Ergebnisse der fünf Bereiche zusammen und enthält kartografische Übersichten.